Auf dem Rückweg

Von Kübo aus segeln wir an der Küste entlang nach Boltenhagen in die Marina Weisse Wiek. Nun auf dem Rückweg wollen wir es langsam angehen lassen, nicht mehr jeden Tag segeln, auch mal 2 oder 3 Tage an einem Ort bleiben. Ausserdem ist es drückend warm, an einigen Tagen bis zu 35 Grad, da tut es gut, unter dem Bimini zu chillen, alle Aktivitäten fallen schwer. Der Hafen ‚Weiße Wiek‘ ist voll, wir finden keine grüne Box, alle leeren Boxen rot, altes Spiel. Ich rufe beim Hafenmeister an und frage nach einem Platz, er nennt mir einen Platz längsseits am Steg, genau dort, wo wir uns gerade befinden, doch rot gekennzeichnet. Wir legen an und sogleich kommt jemand von einem Segelboot und weist uns darauf hin, dass der Eigner heute wieder kommt. Ich rufe nochmal den Hafenmeister an -vielleicht habe ich ihn falsch verstanden- und er nennt mir erneut die Platznummer. Wir vertäuen die Pretty und gehen dann zum Hafenbüro, wo Angelo seinem Ärger über die schlecht organisierten Häfen an der Ostsee kundtut. Unser Platz ist bis zum 8.8. frei, wurde jedoch nicht auf grün gesetzt. So ist das überall, die Boxen sind rot, niemand liegt drin und man findet keinen Platz. Die Dame im Büro kommt aus unserer Heimat und wir plaudern noch ein Weilchen. Wir bleiben bis zum Montag auf unserem guten Platz, waschen Wäsche, fahren mit dem Rad nach Boltenhagen, bummeln dort, gehen Essen, chillen an Bord und genießen die Sommertage. Verändert hat sich hier nicht viel seit unserem letzten Besuch, ein ganzer Steg wurde mit Hausbooten belegt, also als Liegeplatz nicht mehr verfügbar. Jeden Abend kreisen die Yachten auf der Suche nach einem Platz. Wir fahren am Montag weiter nach Hohen Wieschendorf, ‚HoWido‘, können an einem Kopfsteiger liegen, relaxen in der großen Hitze. Dann raffen wir uns auf ,um die ‚größte Bauruine Mecklenburgs‘ in Augenschein zu nehmen.

Ferienhäuser in HoWido

Ferienhäuser in HoWido

Ein Trauerspiel, Ferienhäuser, Golfplatz, Golfhotel, Parkhaus, nichts wurde fertiggestellt, Millionen versenkt; schöne Natur, ein netter Strand, sonst nichts. Nur die kleine Marina ist in Betrieb und zu unserem Glück eine nette Pizzeria, das einzige Lokal weit und breit. Wir essen Pizza und lecken Eis, viele andere Urlauber wollen das auch, immer voll. Am Mittwoch fahren wir nach Wismar, finden einen guten Platz im Westhafen und gehen bummeln in der schönen Stadt mit den alten Giebelhäusern,

Wismar

Wismar

den imposanten Haustüren und dem Flair der Backsteingotik. Wir essen Thüringer Rostbratwurst, große Eisbecher und gebratenen Dorsch. Am Donnerstagabend erwischt uns ein Unwetter, viel Regen bringt es nicht, aber heftige Windböen. Angelo sorgt sich um den Steg, erst am Freitag stellt er fest, dass es Muringleinen gibt, die helfen!, wurden aber dem Muschelbewuchs nach, lange nicht verwendet. Er nimmt 2 auf und nun liegen wir besser und ruhiger. Auf dem Rückweg vom Supermarkt sehe ich ein Möwenküken im Hafenbecken schwimmen, es erscheint mir recht jung und schwimmt ziemlich tief im Wasser, guckt aber keck. Am nächsten Morgen auf dem Weg zum Bäcker schwimmt es tot im Wasser, denke ich! Aber ein Motorboot Skipper auf unserem Steg hat es herausgefischt und es lebt tatsächlich noch. Er päppelt es auf, es bekommt ein schönes Plätzchen hinter der Windschutzscheibe. Zu meiner Freude erholt es sich zusehends, am Sonntag antwortet es den Rufen der anderen Möwen und putzt sich, ein gutes Zeichen! Am Freitag regnet es etwas, am Samstag ist es schon wieder warm. Am Sonntag segeln wir mit gutem Wind nochmal nach Boltenhagen, fast bis auf den Steg, und dass, obwohl kein Wind gemeldet war! Dann am Montag verlassen wir die Wismarer Bucht und segeln nach Neustadt, heute war Wind mit 3-4Bft gemeldet, bleibt jedoch aus. Dort legen wir wie immer vor dem Café Waterkant an, hier wollen wir uns mit Christina und Herbert, unseren Nachbarn aus La Marina, treffen.

besuch auf der Pretty Belinda

Besuch auf der Pretty Belinda

Wir verleben eine herrliche gemeinsame Zeit, sie erzählen von ihrer neuen Wohnung, wir von unserem Törn, der Gesprächsstoff will nicht enden. Gemeinsam gehen wir Fisch essen, zum Griechen, besuchen die Beiden und ihren Kater Carlos in ihrem Womo auf dem Campingplatz und verspüren sofort Kribbeln und Vorfreude auf unsere Womozeit im kommenden Winter. Endlich mal wieder ein Kätzle durchkraulen! Am Dienstagabend trifft die SY Oibo mit Rika und Wolfgang ein, die ihr Schiff in Neustadt einparken, um für kurze Zeit heim zu fahren. Sie besuchen uns an Bord, leider nur kurz, und wir tauschen, unter erschwerten Bedingungen, unsere Erlebnisse des Sommers 2018 aus, denn im Café Waterkant gibt’s Live Musik. Am Donnerstag verabschieden uns Christina und Herbert am Kai und wir segeln weiter nach Grömitz.

auf dem Weg nach Grömitz

auf dem Weg nach Grömitz

Ein kurzer Stopp am Heck der Oibo und ein Farewell und schon lassen wir Neustadt und die lieben Freunde im Kielwasser. Der Weg nach Grömitz ist kurz, 6 NM, und wir finden tatsächlich eine super Box, sogar mit luxuriösem Seitensteg. So toll haben wir hier noch nie gelegen. Es wird ein herrlicher, mit 28 Grad warmer Sommertag, es herrscht eine schöne Urlaubsatmosphäre, voller Strand, gut gelaunte Menschen.

Grömitz

Grömitz

Wir wandeln auf der Promenade, können leider nichts essen gehen, denn so ganz langsam müssen wir unsere Vorräte verzehren, denn nächste Woche werden wir die einmalige Saison 2018 auf Fehmarn beenden und unsere Pretty ins Winterlager bringen.__/)__