Auf Malmön und Hamburgö

Unser nächstes Ziel ist am Dienstagmorgen ist Schäreninsel Malmön, unspektakulär, aber mit einem geschützten kleinen Hafen. Bei heute, ausnahmsweise mal, Wind aus NO, 3-4 Bft. können wir herrlich durch die Schären segeln. Halber Wind bis etwas höher an den Wind, wir genießen den Segeltag. Die äusseren Schären hier an der Westküste sind völlig kahl und rau, von Wind und Welle geschrubbt und blank gerubbelt.

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Schären

Kein Baum, kein Strauch, bei ständig wehendem Wind aus West kann sich hier nichts entwickeln. Nervig sind die überall ausliegenden Fähnchen, die eine Reuse markieren und oft schlecht auszumachen sind. Da heißt es, aufpassen! Die Schwedin vom Nachbarschiff in Göteborg hatte uns von den ‚red rocks‘ vorgeschwärmt, nun erleben wir sie selbst. Die glattgeschliffenen Felsen leuchten wirklich in den schönsten Rotfarbtönen in der Sonne. Im Hafen ist es zu dieser Jahreszeit recht leer, wir legen längsseits am langen Gästesteg an, zwei Männer eilen herbei, um unsere Leinen anzunehmen. Auch etwas, was wir an der Ostküste nicht erlebt haben. Hier kommt immer jemand zur Hilfe. Auf dem Steg steht eine Frau vor einem Bettzeug, das auf dem Boden liegt und wir wundern uns darüber, was sie dort macht. Dann kommt ein Krankenwagen und wir erkennen, dass unter der Decke jemand liegt. Die verletzte Frau, furchtbar blass und mit einem blutenden Fuß, wird abtransportiert, ihr Mann folgt mit einer Tasche. Die beiden kehren am Abend nicht zurück, muss wohl ernst gewesen sein.

Malmön

Malmön

Hier am Hafen sind Restaurant und Fischladen noch geschlossen, Vorsaison. Sehr ruhig und verschlafen hier, nachts ist es so ruhig, dass man sein eigenes Blut rauschen hört. Am Mittwochmorgen segeln wir weiter in den Hamburgsund, um dort ein nahendes Tiefdruckgebiet mit viel Wind aus SW abzuwettern. Wind gibt es zur Zeit noch wenig, wir müssen den Wind aus dem Tank einsetzen. So motoren wir in die Meerenge, die die Insel Hamburgö vom schwedischen Festland trennt.

Hamburgsund

Hamburgsund

Die Landschaft ist malerisch, dichte Wälder zu beiden Seiten, rote und gelbe Holzhäuser, kleine Siedlungen mit Anlegern und daran dümpelnden Booten, Strände, Sitzplätze auf knubbeligen Felsen, auf denen Eiderenten in der Sonne liegen. Wir sind begeistert von dem schönen Ort. An dem Gästesteg auf der Insel Hamburgö können wir längsseits anlegen, wobei uns zwei sehr freundliche schwedische Segler helfen.

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Direkt davor geht die Fähre rüber zum Festland, sie ist kostenlos, also bringt es uns keinen Nachteil, auf der Insel anzulegen. Es ist eine Seilfähre, jedesmal, wenn sie anfährt, peitscht das Seil aus dem Wasser, eine tolle Technik, die wir uns genau ansehen. Der nahende Starkwind soll vom Westen kommen, also werden wir hier geschützt liegen, der Wind von vorne oder von Steuerbord, dass heißt, wir werden abgedrückt vom Steg. Auf der Festlandseite gibt es einen richtig großen Ica Supermarkt und ein Fischgeschäft, es wird uns an nichts mangeln. Zufrieden mit unserem Liegeplatz richten wir uns auf zwei Tage hier im schönen Hamburgsund ein.

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