Auf Marstrand

An diesem Sonntag ist unser Ziel die Schäreninsel Marstrand, die Schweden sagen, es wäre das Sandhamn der Westküste. Das Wetter ist wieder schön sonnig und noch ist der Wind schwach aus dem Süden, manchmal etwas aus SSW. Das bedeutet wieder von achtern, wir segeln durch die Schären, die hier hinter Göteborg langsam beginnen. Sie haben großen Einfluss auf das Segeln, schirmen vom Wind ab, drehen und kanalisieren den Wind. Zwischendurch müssen wir immer wieder den Blechwind zur Hilfe nehmen, um voran zu kommen. Heute am Sonntag kommen uns viele Yachten entgegen, die von ihrem Wochenendtripp zurückkehren; viele unter Motor, da sie den Wind auf der Nase haben. Vor der Ankunft auf der Insel gibt es noch ein Highlight, den Albrektssund Kanal, bereits vor Jahrhunderten von Menschenhand geschaffen. Der enge Kanal führt durch die Felsen hindurch, mal sehr schmal, mal etwas breiter. Wir holen vor der Durchfahrt die Segel ein, um nicht irgendwo hin gedrückt zu werden, wohin wir nicht wollen. Im Kanal geht es zu wie auf der Autobahn, so viele Boote kommen uns entgegen. Dann liegt sie vor uns im Sonnenschein, die schöne Insel mit den Holzhäusern und dem maritimen Flair. Noch ist der Hafen recht voll, einen Platz zum Längsseitsgehen gibt es für uns nicht. Also müssen wir an die Muringleine für Schiffe größer als 14 Meter. Wir fahren einmal vorbei und machen einen Schlachtplan. Neben einer Rassy 46 aus Bremerhafen wollen wir anlegen, gesagt, getan. Am Bug runter, die Vorleinen dicht, der Wind drückt uns an die Rassy, die gut abgefendert ist. Dann die erste Muringleine aufgehoben, sie bringt nicht genug Zug um die Pretty nach achtern zu ziehen. Die nächste an Backbord auch nicht, erst die dritte nach Backbord bringt den gewünschten Effekt, die Pretty wird von der Rassy und vom Kai weit genug weggezogen. Die Leinen sind schön von Bewuchs überzogen, wir und auch der Rumpf der Pretty sehen nun lecker aus, aber egal, kann man wieder abspülen, den Schleim. Wir liegen fest, nun kann’s gemütlich werden. Wird es auch, der nächste Tag wird nicht so schön, Regen und viel Wind, also heimelig an Bord. Das erste Mal, seit wir unterwegs sind. Schade, gerade an diesem malerischen Ort. Wir fahren mit der Fähre rüber zur Insel Koön, kaufen im Konsum ein und trösten uns mit einer riesigen Pizza im Hamnkrogen.

Lecker Pizza

Lecker Pizza

Sehr ungewöhnlich mit vielen Krabben und Aioli, aber lecker! Am nächsten Morgen werden wir doch noch versöhnlich gestimmt, die Sonne scheint wieder und der Wind hat sich abgeschwächt.

Marsteand

Marstrand

Als wir ablegen und an der Insel entlanggleiten, haben wir doch noch den schönen Blick auf die hohen Klippen und die traumhaften Anwesen einiger glücklicher Menschen, die sich so etwas leisten können. Gerne wären wir den Klippenweg entlang gelaufen und hätten die Festung hoch über den Felsen besucht, das Wetter hat leider nicht mitgespielt. Beim nächsten Besuch auf der Schäreninsel Marstrand !

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