auf Rügen

Schon früh um 5 Uhr motoren wir aus dem Hafen von Hasle, gefolgt von der Kajemi, den Sonnenaufgang im Blick. Toll ist der Anblick: der Vollmond noch am Himmel im Süden und im Osten orangerot die aufgehende Sonne. Rasch die Segel gesetzt und schon nimmt die Pretty Fahrt auf und segelt mit 7 Knoten gen Südwesten. Der Wind weht aus dem Nordosten mit 3-4 Windstärken, wir segeln 60 Grad bis hoch am Wind, abhängig von der Strömung, die uns sich immer noch nicht erschließt. Es ist schön mild und wir laufen wie auf Schienen, es geht schnurstracks Richtung Rügen, nichts ist auf dieser Strecke im Weg, keine Felsen, keine Untiefe, der Wind passt perfekt, nur der Windoffshorepark “ Wikinger “ muss großzügig umschifft werden. Um 9 Uhr gibt es zum Frühstück Schnittchen im Cockpit. Kurz vor 14 Uhr laufen wir in Glowe ein und versuchen am Holzsteg auf dem Kopf anzulegen; am Pfahl steht 4,70 m, da sollten wir doch durchpassen. Tun wir aber nicht! Also zurück und die Box anvisiert, in der wir schon einmal gelegen haben. Da kommen wir durch die Heckpfähle hindurch und machen fest. Platz gibt es hier noch genug und eine Stunde später läuft die Kajemi ein.

Glowe2016_4

Marina Glowe

Nachdem sie fest ist, trinken wir einen „Anlegeschnaps“ zwischen den Booten. Warm ist es, das Bimini wird ausgeklappt und ein schöner Spaziergang entlang der Schaabe, einer langen Nehrung mit breitem Sandstrand, rundet den Tag ab. Zum zweiten Mal erleben wir einen Reinfall, als wir uns Dorschfilet mit Bratkartoffeln bei Fisch Peters bestellen. Das ist garnichts! Aber die „deutschen“ Brötchen beim Bäcker am nächsten Morgen sind köstlich, dafür lohnt sich das 10 minütige Schlangestehen. Am Mittwoch wird es sehr warm, ein Tag zum Ausruhen, denn es ist sehr windstill. Auch zum Rumlaufen ist es eigentlich zu warm, das Hafenkino bietet Abwechslung im Cockpit. Unverständlich bleibt es für uns, warum viele Skipper nicht eine Box wählen, die zur Größe ihres Bootes passt! Es ist doch beschwerlich, lange Achterleinen zu händeln, wenn man mit einem 10 Meter Boot in einer 16 Meter Box anlegt!? Den Hafenmeister kümmert’s nicht, er lässt sich kaum auf den Stegen sehen, höchstens um zu kontrollieren, ob das Hafengeld bezahlt wurde. Ein Manko der deutschen Ostseehäfen.

Glowe2016-6

die Liberta

Eigentlich wollen wir am Donnerstag weitersegeln nach Warnemünde, der Wind soll mit 3-4 Bft. aus NO wehen, das wäre für die 65 NM lange Strecke ideal. Aber da melden sich Ute&Udo an, die in Vitte liegen und nach Glowe kommen wollen. In der Aussicht auf ein Wiedersehen verschieben wir die Abreise auf Freitag, da das Wetter sich nicht ändern soll. Es heißt Abschied nehmen von der Crew der Kajemi, die am Freitag nach Barhöft segeln wollen.

Glowe2016_2

auf der Liberta

Später sitzen wir gemütlich mit Ute&Udo zu zusammen, haben uns viel zu erzählen und es wird doch wieder ein längerer Abend. So wird die Nacht für uns kurz, als um 4:30 Uhr der Wecker klingelt, hüpft der Skipper aus der Koje, ich quäle mich auch aus den Laken.

Arkona2016

Kap Arkona

Es geht los Richtung Warnemünde, dicht fahren wir an Kap Arkona vorbei, es leuchtet in der Sonne; der Tag wird eine Tortur. Hitze, kein Wind ! Motorsegeln, nur 2 Stunden unter Gennaker können wir segeln. Gott sei dank geht der Strom mit, so dass wir bei 1200 U/Min 7 Knoten schnell sind. Auf der Höhe vom Darß sehen wir einen Schweinswal, immer wieder ein wunderbares Erlebnis. Solch herrliche Tiere! Um ca. 16 Uhr machen wir im Yachthafen Hohe Düne fest und sind erstaunt, wie leer es hier in der Hochsaison doch ist. Es gibt noch reichlich grün gekennzeichnete Boxen. Ein netter Skipper hilft beim Anlegen und belegt perfekt die Vorleinen. Kaum sind wir fest, legt der Wind aus NNO gut zu, es weht eine frische Brise, auf die wir den ganzen Tag gehofft hatten. Schade! Unter dem Bimini kann man es nun gut aushalten. Auf einen Ausflug zum alten Strom verzichten wir heute, zu voll dort, zu warm und fast hätten wir unfreiwillig auch auf eine erfrischende Dusche verzichten müssen: in dem 5 Sterne Yachthafen benötigt man 1 € Münzen, um 4 Minuten duschen zu können und die waren bei uns gerade aus. Unwürdig für solch einen Hafen!! Gut, dass das Hafenbüro noch so gerade geöffnet hat…..Gern hätten wir diese Sommertage anders genutzt und wären an einem Ort mit schönem Strand geblieben, aber unser Weg führt zügig nach Neustadt, wo in einer Fachwerkstatt der „Nynäshamn“ Schaden an unserer PB in Augenschein genommen werden soll.
__/)__