Bunkern in Nynäshamn

Utö2

Auf Utö verbringen wir unsere erste windige Nacht vor Heckanker, für Schweden Routine, für uns eine neue Erfahrung. Im engen Fahrwasser zwischen den Booten liegen die Heckanker und man befürchtet ständig, dass jemand in die Leinen fährt oder seinen Anker über den unserigen wirft. Dazu kommt, dass der Wind von Steuerbord kommt und wir die längsten in der Reihe sind, also unser Heck frei im Wind liegt. Aber es ist dennoch relativ geschützt im Hafen von Utö und wir schlafen ruhig und gut bis ca. 5 Uhr, dann touchiert der Bug der Pretty den Steg und wir sind sofort wach. Es bläst mit 6 Windstärken, das macht nichts aus, aber die Böen haben es in sich. Der Skipper zieht nochmal die Ankerleine nach achtern und legt einen Fender an den Bug. Nach einem halben Stündchen beobachten, ob etwas passiert, kuscheln wir uns noch bis 8 Uhr in die gemütliche Koje und ziehen die Decke über die Ohren. Dann gehen wir leckere Brötchen kaufen, denn auf Utö gibt es ebenso wie in Sandhamn eine schnuckelige, sehr gut zum Umfeld passende Bageri, die köstliche Brötchen und Brot herstellt. Das ist etwas Besonderes in Schweden, meist gibt es Backwaren nur im Supermarkt. Nach dem Frühstück verlassen 2 Boote unser Päckchen und gleich driften wir alle auseinander; der Hafenmeister kommt mit seinem Boot und bringt unseren Anker weiter nach Luv aus, so dass wir wieder gut liegen. Im Laufe des sonnigen Tages lässt der Wind weiter nach und wir wandern durch die ganz herrliche Natur der früheren Erzbergbau-Insel. Überall kann man die Relikte der Vergangenheit finden und in der heutigen Zeit gibt es viele Besucher, die mit der Fähre anreisen, um in den früheren Grubenarbeiterhütten ein paar Sommertage zu verbringen. Es ist sehr idyllisch hier, ein ganz besonderes Fleckchen im Stockholmer Skärgård. Am Freitagmorgen ist der Wind komplett eingeschlafen, es ist diesig , und feiner Regen durchnässt alles, als wir den Hafen verlassen, um nach Nynäshamn zu fahren. Dort treffen wir eine große Marina mit sicheren Liegeplätzen, an Heckbojen oder längsseits am langen Jetty, an. Wir gehen längsseits, checken ein und kommen mit frischen Brötchen zurück an Bord. Mittlerweile regnet es heftig und wir freuen uns auf ein gutes Frühstück.

Nynäshamn
Der Hafen bietet alles, was man sich wünscht, gute Sanitäranlagen, eine Tankstelle und ein paar nette kleine Geschäfte, sowie einen Watski Wassersportladen, ist aber unruhig aufgrund der Fährenterminale. Schon etwas ganz anderes als auf der herrlichen Schäre Utö! Die Stadt ist unspektakulär, eher alt und nicht schön, aber es gibt Cash aus den Bankautomaten und große Geschäfte, um die mittlerweile ausgeplünderten Vorräte aufzufüllen. Wir bunkern reichlich und freuen uns auf die nächsten Tage, die wettermäßig wieder besser werden sollen und die wir vor Anker in ruhigen Buchten verbringen wollen.
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