Es grünt so grün

Auf uns Nordeuropäer strahlt die Vegetation der Costa Blanca immer wieder aufs Neue eine große Faszination aus: Gummibäume am Straßenrand, die wir nur als Topfpflanzen kennen, mannshohe Weihnachtssterne, natürlich Orangen-und Zitronenhaine, pinkleuchtende Bougainvillea, Oleanderhecken im Staub entlang den Autobahnen, Strelitzen, Aloe, Teppiche von dickfleischigen Mittagsblumen, die leider z.Zt. nicht blühen, unzählige Blüten, deren Namen man nicht kennt. Kakteen, aller Arten, riesig und toll anzusehen, Agaven, Olivenbäume, Palmenhaine so weit das Auge reicht, mit Datteln, kleine, große, eine riesige Vielfalt für die Stadt Elche weltberühmt ist. Hohe Norfolktannen, mit ihren tellerförmig angeordneten Ästen ziehen die Blicke auf sich; in den Baumschulen kann man Olivenbäume bewundern, die als Zierbäume zur Kugel oder schirmähnlich beschnitten sind und in riesigen Kübeln zum Kauf angeboten werden.

es blüht überall

es blüht überall

Zur Zeit blühen, aufgrund des Regens der vergangenen Tage, gelbe und weisse Blütenteppiche unter den Bäumen und auf den sattgrünen Wiesen, ein wahrer Augenschmaus. Wandelt man unter den Pinien, die in den Dünen am Strand einen einmaligen Gürtel bilden, atmet man den wunderbaren Duft der Nadelhölzer

die ersten blühenden Mandelbäume

die ersten blühenden Mandelbäume

ein. Auf dem Weg nach Elche entdecken wir tatsächlich einige geschützt stehende Mandelbäume, die bereits erste zartrosa Blütchen tragen. Auf den zahlreichen Märkten läuft uns beim Anblick der leuchtenden Früchte – Orangen, Zitronen, Melonen, Kiwis, Trauben, Ananas, Kakis, Papayas, Chirimoyas, Birnen, Äpfel, Mangos, Granatäpfel und vieles mehr – schon das Wasser im Mund zusammen. Rote Paprikas, violette Auberginen, Kartoffeln, Maniokwurzeln, Kohl, Möhren, Süßkartoffeln, Kürbisse, Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch und wahre Berge von Tomaten, unzählige Sorten. Dazu Oliven, so vielfältig, dass wir völlig überfordert sind. Hier auf dem Markt machen sich die fehlenden Spanischkenntnisse gravierend bemerkbar; die Bauernfrauen, mit sonnengegerbter Haut muten sie fast mexikanisch oder indianisch an, sprechen nur ihre Muttersprache. Also hilft der Blick auf die Waage, wo manchmal der Preis angezeigt wird oder ich halte das kleine Portemonnaie mit den Münzen hin und sie nehmen sich heraus, was die Früchte kosten. Völlig unverständlich ist ihnen dabei oft, dass wir keine vier Brokkolis möchten, sondern nur einen und nur eine Zitrone, nicht ein Kilo. Die frischen Feldfrüchte bekommt man hier für sehr kleines Geld und wir schleppen volle Tüten zum Kofferraum unseres Mietwagens. Im Vorzelt verarbeiten wir das Obst zu leckerem Obstsalat, verfeinert mit Pfirsichlikör, oder essen es gleich so, das Gemüse zu würzigen Gemüsepfannen. Fast jeden Tag gönnen wir uns einen großen Teller aromatischer Tomaten mit dickem weißen Frischkäse, Queso traditionale, ähnlich einem Mozzarella, nur würziger, und reichlich Olivenöl aus der lokalen kleinen Olivenölmühle El Tendre in Elche. Also, von einer Skorbut Erkrankung werden wir höchstwahrscheinlich in diesem Winter verschont bleiben! Tröstlich ebenso, dass sich der Körper von zu viel zugeführtem Vitamin C einfach auf natürlichem Wege wieder entledigt. Auch unser Vitamin D Haushalt sollte intakt sein, denn nach vier Tagen Dauerregen, Graupel und Unwettern scheint uns nun wieder die Sonne und wir „tanken“ eifrig auf.__🚍__