Am Montag Morgen frühstücken wir in aller Ruhe, machen ein bisschen „Shipkeeping“ und sitzen in der Sonne. Es ist windig, aber sonnig mit ein paar Wolken und immer noch warm. Der Wind soll von 5-6 auf 4-5 Bft. abnehmen und mehr auf West drehen, deshalb wollen wir erst um 15Uhr nach Sassnitz aufbrechen. Noch ein Spaziergang, dann rüsten wir und legen ab. Erst geht es unter Motor durch die Fahrrinne, dann setzen wir die Arbeitsfock und das gereffte Großsegel und umsegeln die Halbinsel Mönchgut mit halbem, später raumen Wind. Die Küste ist sehr hübsch, wie man sich Rügen vorstellt, Steilküste, Wald, Strand, kleine Ortschaften leuchten in der Sonne.
Halbinsel Mönchgut
Ab und zu türmen sich auch dicke Wolken auf, die uns den nötigen Wind mitbringen. Eine 56 Fuß-Yacht kommt uns unter Motor entgegen: ich bin begeistert!! Es ist die “ De Zwerver „, die beim Makler in Hindeloopen im letzten Jahr zum Verkauf angeboten wurde. Eine Koopmans Aluyacht, in die ich mich sofort verliebt hatte, ein Traum von einem Schiff! Dass wir sie noch einmal wiedersehen würden, hätten wir nicht gedacht. Nun fährt sie unter deutscher Flagge auf der Ostsee, die Welt ist klein! Bis auf die Höhe von Göhren geht es flott voran, dann ist der Wind auf einmal komplett weg. Auch die mittlerweile ausgerollte Genua und das vollständig gesetzte Groß helfen nicht, der Motor wird gestartet. Wir können es nicht fassen, es sollte doch mit 4-5 blasen!? Wahrscheinlich ist die Insel hier so hoch, dass sie den Wind ganz abhält. Als wir aus der Landabdeckung wieder herauskommen, geht es wieder, wir segeln nun hoch am Wind mit Vollzeug. Also wieder ein Segeltag, an dem alles zum Einsatz kommt, was die Pretty dabei hat, Fock, Genua, gerefftes Groß, vollständiges Groß, Motor.
Sedov vor Sassnitz
Vor dem Hafen von Sassnitz liegt die 4 Mastbark “ Sedov “ vor Anker, die wahrscheinlich von der Hansesail in Rostock zurückkommt. Ein imposantes Bild, das schöne Schiff vor den hohen Kreidefelsen! Leider versteckt sich die Sonne genau in diesem Augenblick hinter einer riesigen dunklen Wolke, die wie angenagelt am Himmel steht. Das lässt das Foto leider grau aussehen.
Mole Sassnitz
Wir motoren in den großen Hafen von Sassnitz, finden eine passende Box und freundliche Segler nehmen die Vorleinen an. Der Abend ist windstill und lau, nur ein kleiner Rundgang und wir liegen in der Koje, denn so ein Tag auf dem Wasser macht müde!
_/)_