Am Mittwoch stehen wir bereits um 5 Uhr auf, da die beiden Segler aus Magdeburg, die bei uns längsseits gegangen sind, um 6 Uhr ablegen wollen. Eigentlich wollten wir erst um 7 Uhr los, aber da noch eine Bavaria aussen liegt, müsste diese dann noch einmal ablegen. Das wollen wir den beiden ersparen und entschließen uns deshalb, auch um 6 Uhr aufzubrechen. Wir sind wach, der Skipper der Bavaria auch, nur die, die aufbrechen wollten, nicht…..verschlafen!! Da wir nun extra für sie so früh aus den Federn sind, klopfen wir sie wach. Dann geht es los, ein kleines Stück segeln wir noch parallel, dann gehen wir auf Kurs Hanö Bucht in Schweden. Der Wind spielt nicht mit, zu schwach, 3 Bft. direkt von achtern, das reicht nicht, um die schwere Pretty genug zu schieben. Also die Maschine gestartet und sie soll auch den ganzen Törn in Betrieb bleiben. Es ist etwas diesig, Horizont und Wasseroberfläche verschwimmen grau ineinander. Später kommt die Sonne raus, wir können ihre wärmenden Strahlen gut vertragen. Es sind nur wenige Schiffe unterwegs, wir begegnen einer finnischen Fähre, zwei Frachtern und sehen einen Fischer, der seine Beute einholt.
Nach einem leckeren Frühstück im Cockpit, kommt schon bald die Insel Hanö in Sicht, die hoch aus der Ostsee aufragt. Der Hafen ist zu dieser frühen Jahreszeit noch fast verwaist, wir legen neben der Fähre vor dem kleinen Restaurant an. Es ist unglaublich ruhig hier und so, wie man sich Schweden im allgemeinen vorstellt. Ein paar bunte Holzhäuser am Hafen, zwei Fischerboote, ein Restaurant und ganz viel schöne Natur.
Die Insel misst nur 2,2 km2, 6 km und man ist einmal rumgelaufen. Auf einem Schild steht, 6 km, 3 Stunden, wir wundern uns, dafür brauchen wir doch keine 3 Stunden….doch wir werden eines Besseren belehrt. Von Laufen kann nämlich nicht die Rede sein, es geht durch den hier üblichen Buchenwald und der Untergrund besteht aus dicken Steinen, mehr oder weniger mit Moos bewachsen. So holpert man den ganzen Weg mehr oder weniger dahin, das dauert ganz schön! 50% der Insel besteht aus Buchenwald, es ist wunderschön hier, die Sicht vom höchsten Punkt, dem Fyren, dem Leuchtturm, ist beeindruckend. Nur noch 33 Einwohner hat Hanö, aber dafür ca. 200 Damhirsche, die dafür sorgen, dass das Land nicht mit Gestrüpp überwuchert wird und die Schuhe nach der Wanderung gründlich von der Hirschk…cke gereinigt werden müssen.
Ausserdem bringen wir noch ein paar blinde Passagiere mit zurück aufs Schiff, zahlreiche kleine Raupen hängen an der Kleidung und auf dem Kopf. Es juckt uns nach dieser Entdeckung überall, obwohl wir wissen, dass sie harmlos sind. Beim nächsten Besuch im Wald achten wir darauf und stellen fest, dass sie an Fäden von den Buchen herabhängen. Angelo wedelt nun mit einem Ast immer vor uns her, damit wir nicht so viele abbekommen. Dennoch genießen wir die schöne Natur auf der kleinen Insel Hanö, den fantastischen blauen Himmel und den wärmenden Sonnenschein.
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