Holpriger Start

Am Donnerstag wird die „Oibo“ unserer Segelfreunde Rika und Wolfgang gekrant und wir begrüßen sie an der Ostsee. Das Wetter ist immer noch herrlich, doch der stetige Ostwind weht weiterhin unermüdlich.

Wiesmann

Auf einem Parkplatz am Hafen steht mein Traumauto, auch noch in genau der richtigen Farbe, ich kann mich nicht sattsehen und bin ganz aufgekratzt, ist der „Gecko“ schön!! Der Mensch muss bekanntlich Träume haben!! Abends gönnen wir uns einen Gourmetteller und ein frisch gezapftes Guiness mit Port bei Erika, wir haben sogar die freie Tischauswahl, denn alle Raucher sitzen draussen. Am nächsten Morgen starten wir früh nach Warnemünde, leider kein Wind. Hätte der Wind in den vergangenen Tagen nicht nur halb so stark wehen können und die andere Hälfte jetzt. Das fängt gut an, wir setzen das Großsegel und lassen es mitschieben. Trotz dem Mangel an Wind wird es ein herrlicher Tag, das Wetter ist einfach nur wunderschön und ausserdem sind wir unter der Fehmarnsundbrücke noch nie hindurch gesegelt. Dort ging es immer gegenan, egal in welche Richtung wir wollten. Das kennen wir schon. Ich necke den Skipper und empfehle ihm, sich schon mal an das Motorgeräusch zu gewöhnen, denn wenn er in 10 Jahren seine Princess 60 Motoryacht hat, hört sich das immer so an. Er nimmt meinen Scherz ziemlich humorlos hin. Am Nachmittag legen wir in der Marina Hohe Düne an ohne dass sich windmäßig etwas getan hätte. Wir checken für das lange Pfingstwochenende ein, verwundert, wie leer der große Hafen doch ist.

Hohe_Düne

Sehr schön sind die blühenden Fliederbüsche in allen Farbnuancen und die bunten Beete voller Hornveilchen, so ein Hafen in Holland, man würde kein freies Plätzchen finden. Hier ist das alles anders, vielleicht liegt es auch daran, dass man mit der Fähre zum anderen Ufer fahren muss, um zu den Geschäften zu gelangen. Die fährt zwar alle 10 Minuten, aber auch nicht kostenlos. Wir setzen mehrfach über die Warnow, lassen uns von den Menschenmassen am alten Strom schieben, bummeln, kaufen köstlichen Räucherfisch, essen Fischbrötchen, Bratwurst, beobachten die vielen Menschen und ihre Hunde aller möglichen Rassen, die Kreuzfahrer von den Aidaschiffen, die am Kai an-und ablegen und unter lautem Tuten auf große Reise gehen.

Aida2016

Es ist ein reges Treiben hier, man hört ostdeutsche Dialekte und grinst in sich hinein. Schön ist es, nach all diesem Trubel, zur Gemütlichkeit an Bord zurückzukehren. Unsere neue elektrische Heizung surrt so prima, wir haben den Eindruck, wir hätten Zentralheizung an Bord ( danke Udo für den super Tipp ); der einzige Nachteil ist, dass man gar nichts hört, man muss genau auf die Knöpfe schauen, ob sie auch wirklich eingeschaltet ist, so leise läuft sie. Der Wind ist eisig und kräftig, erst am Dienstag flaut er ab, wir müssen jedoch noch bleiben, da unsere Batterien zu schwächeln beginnen. Es ist uns zu riskant weiter zu segeln, wer weiss, wo wir welche in Schweden kaufen können. Wir bestellen neue hier in Rostock, die natürlich nicht auf Lager sind. Sie werden uns für Freitag versprochen, wir hoffen, dass das klappt, denn wir würden gern weiterziehen.
__/)__