Im Archipelago

Bei unserem ersten Besuch fanden wir Nynäshamn ganz furchtbar, jetzt sind wir zum 3. Mal da und finden es nicht mehr so schlimm.

Nynäshamn Promenade

Nynäshamn Promenade

Die kleine Promenade am Hafen ist wirklich nett, die Restaurants sind immer rappelvoll, weil man so schön am Wasser sitzt und vielleicht ist ja das Essen auch gut, wir haben es nicht probiert. Es gibt einen Laden mit Bootszubehör, ein paar kleine Shops und die Tankstelle bietet einen guten Service, den wir nach dem Ablegen auch nutzen. Hinter dem Fährterminal nach Gotland ist das Köpcenter Sjötelegraphen, wo man gut einkaufen kann.

Emerald Princess

Emerald Princess

Am Tag unserer Abreise hat die „Emerald Princess“, ein riesiger englischer Kreuzfahrer angelegt und Gruppen von Passagieren irren verstört über die Wege auf der Suche nach der besonderen Attraktion der Stadt, die sie wohl nicht finden werden. Für uns soll es nach Smådalarö Gård gehen, einem an ein Hotel angeschlossenen kleinen Anleger, wo es uns so gut gefallen hat. Der Weg dorthin wird sehr beschwerlich, der achterliche schwache Wind reicht nicht zum Segeln. Wir hatten ganz vergessen, wie schwierig sich das Segeln in den Schären oft gestaltet! Die Sonne scheint und ringsherum liegen Kriegsschiffe, Flugzeuge ziehen Kreise, es scheint eine internationale Übung zu laufen, denn ein deutsches Kriegsschiff ist auch dabei. Die Schiffe sind so gut getarnt, dass man sie nur erkennt, wenn die Sonne sie anstrahlt. Wir haben eine neue Fortbewegungsart entwickelt: Segelmotoren oder Motorsegeln, Segeln bei mitschiebendem Motor. Die weitere Fahrt verläuft ereignislos und leider ohne nennenswerten Wind.

Nistkolonie Kormorane

Nistkolonie Kormorane

Wir bestaunen die herrliche Schärenlandschaft, eine Nistkolonie von Kormoranen, die Festung Dalarö Skans und besonders die Häuser auf Dalarö sind wunderschön, von kleinen Holzhäuschen bis zu großen tollen Villen ist alles dabei. Als wir die enge flache Einfahrt nach Smådalarö erreichen, ist es schon recht kalt geworden, der Wind genau auf die Nase.

Dalarö Skans

Dalarö Skans

Irgendwie haben wir beide Bedenken und versuchen gaaanz langsam durch die Einfahrt zu fahren, sofort haben wir Grundberührung. Wir versuchen es nochmal, ein bisschen weiter nach backbord, geht nicht, zu flach! Das ist uns zu riskant, an den Ufern und den Steinen kann man sehen, dass der Wasserstand niedrig ist, der anhaltenden Trockenheit und vielleicht dem konstanten Wind aus Ost gezollt. Gerne wären wir dorthin gelangt, im letzten Jahr waren wir in der malerischen Bucht. Wohin nun, wir entscheiden uns für Ägnö, Napoleonviken, das sind nur 5 nm. Als wir dort vor Anker gehen, liegen doch schon ein paar Yachten in der geschützten legendären Schärenbucht, denn hier liegt man nie allein. Uns ist nun doch kühl, trotzdem noch den Grill raus und ein leckeres Bratwürstchen aufgelegt. Die kurze Nacht wird frisch, erst um 22 Uhr geht die Sonne unter und um 3 Uhr dämmert es bereits wieder. Wir entscheiden uns, am Freitag nach Saltsjöbaden zu fahren, denn dort liegen wir geschützt vor dem auffrischenden Nordostwind und haben Strom zum Heizen. Die Schären sind toll, es gibt hier wirklich herrschaftliche Häuser.

KSSS Saltsjöbaden

KSSS Saltsjöbaden

Direkt vor dem Restaurant bekommen wir einen Platz mit einer Heckboje zugeteilt, der junge Mann vom Yachtclub KSSS ist sehr freundlich und nimmt die Vorleinen an. Nun können wir am Freitag-und Samstagabend das Ritual der Schweden beobachten, wie sie mit Motorbooten anlegen, um in dem Restaurant zu essen. Die Karte ist sehr übersichtlich, das Angebot wirkt auf uns wenig verlockend, das Ambiente eher rustikal, Holzstühle, nur Planen als Dach….die Gäste sitzen in Jacken am Tisch. Trotzdem sind an beiden Abenden alle Plätze voll besetzt! Den Samstag nutzen wir bei nicht so tollem Wetter mit Regengüssen zum Putzen und Waschen, abends wird es noch wunderschön. Am Sonntag brechen wir auf nach Sandhamn. Die Wettervorhersage liegt wieder völlig daneben, vom Wind ganz zu schweigen, der schert sich nicht darum! Segeln in den Schären: mal wird der Wind abgelenkt, mal kanalisiert, mal umgelenkt, mal ist er hinter den Felsen ganz weg, dann saust er um die Ecken! Kann man wahrscheinlich nur als Schwede verstehen. Das Gute ist, dass das Wasser so glatt und ruhig ist, kein Seegang, ausser wenn ein Motorboot mit Vollgas vorbeifegt! Ein Motorboot scheint doch das richtige Fortbewegungsmittel hier zu sein. Irgendwie kommen wir so in Sandhamn an, nun ist es leer hier, am Wochenende war ganz Stockholm hier, wie wir auf der Webcam sehen konnten. Also dann besser meiden, die Insel ist ungemein populär, wie Enkhuizen in Holland.

KSSS Sandhamn

KSSS Sandhamn

Wir bekommen freundlich einen Platz längsseits zugewiesen und wieder nimmt ein netter junger Mann die Leinen an. Noch ein kleiner Rundgang über den Hafenbereich, der jetzt sehr verschlafen wirkt, alles geschlossen. Rechtzeitig zum Anpfiff des ersten EM Spiels der Nationalmannschaft gibt der Hafenkapitän um 21 Uhr den obligatorischen Pistolenschuss ab: Sonnenuntergang, Flagge einholen!
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