Im Wasaland

Mit dem Ziel Kalmar und frohen Mutes verlassen wir um 5 Uhr die Felseninsel Utklippan.Wir setzen die Segel und erst läuft es gut.

Utklippan-2016

Utklippan 5:00 Uhr morgens

Die See ist zwar etwas ruppig und der Wind mäßig, aber mit Vollzeug am Wind geht es gut vorwärts. Die Windvorhersage hat uns Ostwind versprochen und wir hoffen auf einen schönen Segeltag. Doch die Ostsee hat andere Pläne, die Strömung hier ist uns immer noch ein Buch mit Siegeln. Mal kommt der Strom von der Seite und versetzt uns nach Bb oder Stb, mal schiebt er mit, mal bremst er von vorn. Behalten wir so unseren Kurs bei, kommen wir zu nah ans Land, also Wende und ein Stück Richtung Öland segeln, dann wieder wenden, aber der Wind kommt viel nördlicher als angekündigt, bald haben wir ihn direkt auf der Nase. Das war wohl nichts. Die Genoa fällt ein und wir müssen sie einholen. So fahren wir weiter unter Motor und mitschiebendem Grosssegel. So nun noch 28 Seemeilen weiter bis nach Kalmar? Wir beschließen, dass wir dazu keine Lust haben und wählen die Alternative, Kristianopel anzulaufen. Hätten wir das geahnt, wären wir später los…..nun so ist das Seglerleben. Wir finden die dünnen Tonnen, die die Einfahrt in den Hafen markieren und nehmen Kurs auf den kleinen Ort. Nur ein einziges kleines Segelboot liegt dort, wir fahren hinein und es ist uns viel zu eng darin. Es geht wieder hinaus an den Steg, der für größere Schiffe vorgesehen ist und ausserhalb der Mole liegt. Auch das Anlaufen ist tricky, denn die Steine sind nah. Aber der Wind drückt uns ran und schon haben wir die Goodyear Markierungen der Autoreifen am Steg auf unseren sauberen Fendern. Kann man wieder sauber machen!

P1020664_1

Pretty Belinda am Liegeplatz

Wir wollen nun gemütlich frühstücken, denn es ist noch früh. Das geht leider nur im Salon, denn wir sind hier der Hingucker. Unsere große deutsche Flagge weht weit sichtbar aus und ständig stehen Bustouristen auf dem Steg um zu gucken. Direkt am Hafen gibt es ein Café und dieses ist gut besucht mit seinem idyllischen Garten, dort kommen sie her. Als Angelo später das Schiff abspülen will, wird er von einer deutschen “ Dame “ ( sehr elegant ) lange davon abgehalten und intensiv ausgefragt, woher, wohin, warum, wie lange, sehr neugierig! Dennoch bereuen wir nicht, den kleinen Ort besucht zu haben, denn es ist unglaublich idyllisch und schwedisch hier, dazu kurze Hosen Wetter.

P1020684_1

Schwedenidyll

Die Holzhäuser wirken heimelig, die Gärten, etwas unordentlich, blühen in bunter Pracht. So gefällt mir das: Blauregen, lange duftende Fliederhecken, Tulpen, wunderschöner Frühling, verträumt und entspannt. In der Ortsmitte gibt es einen Lebensmittelladen, der das Herzstück der ganzen Gegend ist. Klein, schnuckelig und es gibt alles. Kristianopel war früher eine Garnisonsstadt, nicht unbedeutend, und die alte Mauer, die die Garnison umgab, ist gut erhalten. Man kann darauf den Ort umstreifen und hat einen schönen Blick über die wunderbare typische Landschaft. Ein Campingplatz liegt innerhalb der Mauer, sauber, gut geschützt, der erste tolle Stellplatz für Wohnmobile, den wir sehen! Hier kann man anhalten, kein Vergleich mit Travemünde und Warnemünde. Auch den Mittwoch verbringen wir in der Ruhe hier, denn der Wind weht kräftig und immer noch aus NO. Waschmaschine und Trockner sind kostenlos und ich lege einen Waschtag ein.

P1020695_1

BBQ in Kristianopel

Abends grillen wir gemütlich an Bord und der Ausblick ist einfach toll. Donnerstagmorgen hat sich der Wind gelegt und nach dem Frühstück legen wir ab, um Kalmar, 2. Anlauf, zu starten. Es soll wenig Wind geben, dann kann man notfalls auch motoren. Eine Zeitlang müssen wir das auch, aber dann können wir ganz gut am Wind segeln. Der Wind soll aus NW bis SW kommen, aber er dreht sehr spät über Süd und kommt schließlich von achtern, das reicht nicht um zu segeln. Die Vorhersage stimmt überhaupt nicht und als wir in Kalmar einlaufen weht es ordentlich aus Süd und der Wind ist richtig kalt. Wir finden einen guten Platz vor dem Einkaufszentrum “ Baronen “ und bereiten uns auf einen längeren Aufenthalt hier vor, denn die Windverhältnisse sehen nicht günstig aus für die kommenden Tage und hier werden wir unsere schwedischen Segelfreunde Lotta und Mads von der Looma IV treffen.

_/)_