In Calpe und Montroig

Calpe ist eine positive Überraschung. Nicht nur die guten Stellplätze (es gibt drei davon) und einen, der mit einem günstigen Preis wirbt, auch die Lage ist top. Die Einkaufstour in La Marina hätten wir uns schenken können! Wir können aus dem Seitentor, das wie das Haupttor mit einer Karte bedient wird, hinausgehen und stehen dann fast vor dem Eingang von Lidl. Einen kleinen Spaziergang weiter und man erreicht einen großen Mercadona und einen noch größeren Consum. Dort fühlt man sich fast wie daheim: eine Aufschnitttheke, eine Käsetheke, hier ist man ganz auf die Nordeuropäer eingestellt. Davon leben in Calpe reichlich: 60% der Einwohner kommen aus Nordeuropa. In den Straßen merkt man das auch. Natürlich gibt es auch eine deutsche Bäckerei, die tollen Kuchen lachen verführerisch aus der Theke. Dennoch bleiben wir standhaft, die Brötchen können uns leider nicht überzeugen. Die lange Strandpromenade ist gesäumt von Geschäften und Restaurants, immer hat man den hohen Felsen Peñon d’Ifach im Blick, dem Wahrzeichen der Costa Blanca.

Calpe

Peñon d‘Ifach

Vor diesem liegt ein idyllischer kleiner Hafen mit Fischerbooten und einigen Sportbooten. Hinter dem Felsen geht die Promenade weiter. Der Strand ist breit und das Meer schäumt und tost bei wunderbarem Wetter. Wir machen eine Radtour und beim Anblick der schönen Küste, dem Salzsee mit den watenden Flamingos, den blühenden Mimosen, der Aussicht auf die leuchtenden Altea Hills mit den Villen und Anwesen verdrängt man die häßlichen Hochhäuser bald.

Altea Hills

Altea Hills

Den Aufstieg in die Altstadt bewältigen wir zu Fuß und das lohnt sich, es ist wirklich ein Kleinod mit den verwinkelten Gassen und hübschen Plätzen. Neben uns auf dem Stellplatz steht ein Paar, das man als Weltreisende bezeichnen kann. Sie haben richtig viel zu erzählen aus ihrem bewegten Globetrotterleben. Wir lauschen ihnen gern und gebannt. So bleiben wir vier Tage hier und werfen am Freitag den Grill an. Später verstauen wir unsere Sachen gut im Womo, denn es soll Wind mit Böen bis zu 100 km/h geben. Andere haben die Wettervorhersage nicht studiert und können in der Nacht ihren Sachen hinterherlaufen. Das Gefühl im Womo ähnelt nun sehr dem an Bord der PB, es schaukelt, pfeift und rüttelt. Besorgniserregend ist für uns die große Baustelle eines Hochhauses gegenüber, wir hoffen, dass dort alles gut gesichert wurde. Ist es wohl, nichts fliegt weg. Eigentlich wollten wir am Samstag weiterfahren, aber bei den Windböen muss man das nicht. Der zusätzliche Tag hier wird uns nicht langweilig, wir wandeln am Meer, gehen einkaufen und kochen uns abends etwas Leckeres, dann ist Lesestunde angesagt. TV fällt aus, erscheint uns zu riskant, die Sat Schüssel bei dem mächtigen Wind auszufahren. Der Wind soll uns auf der gesamten Rückreise erhalten bleiben, vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf die Ostsee in der kommenden Segelsaison?! Sonntagmorgen starten wir, fahren noch auf den Lidlparkplatz und kaufen uns Proviant, dann noch günstig getankt und die Fahrt beginnt. Wunderbar begleiten uns die endlosen Apfelsinenplantagen von Valencia, einige abgeerntet, andere schwer von orangefarbenen Früchten. Die Landschaft ändert sich, die schönen Blüten am Straßenrand werden weniger, aber noch gibt es viele Weinreben, einige Kirschbäume in rosa; doch bald nur noch Olivenhaine, soweit das Auge reicht. So kommen wir über die freie Autobahn recht entspannt in Montroig an, keine LKWs am heutigen Sonntag, angenehme Fahrt. Eigentlich wollten wir den wunderschönen C’platz in Ametlla anfahren, aber da er sehr weit oben auf den Felsen und recht frei liegt, haben wir uns für Montroig entschieden. Dort steht man geschützter, denn der Wind soll wieder auffrischen. Wir checken ein, begutachten den zugewiesenen Platz, der aufgrund der tiefhängenden Bäume nicht für uns geeignet ist und suchen uns einen besseren aus. Dann muss ein Tor für uns geöffnet werden, damit wir über die Bahngleise fahren können, denn der Tunnel zum Platz ist nur 3,4Meter hoch, zu niedrig für uns. Leider schlagen wir dann einen Weg ein, an dessen Ende ein Baum steht, der sich weit in den Weg hineinbeugt, also rückwärts zurück zum Hauptweg, das Womo abgestellt und erstmal einen Weg ausgeguckt. Unter den Blicken vieler Spanier, die die Semana Santa, die Osterwoche, hier verbringen, kommen wir zu unserem Platz. Angelo rangiert unser ‚Morchen‘ hin und her und es ist vollbracht, wir stehen perfekt; der Platz passt gerade so und TV Empfang haben wir auch.

Montroig

Montroig

Schön ist es unter Palmen, direkt am Meer. Hier kann man nichts unternehmen, nur die Natur und die Sonne genießen. Wir stehen mit der Breitseite zum Wind und sitzen super in Lee. Abends gehen wir ins Restaurant, essen eine etwas dürftige Pizza und trinken Tarragona Wein. Der Supermarkt vom Camping holt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: das sind Preise hier! So kennt man das eigentlich auf C’plätzen, der Consum in LM ist schon eine Ausnahme mit seinem Angebot und den günstigen Preisen. Wir benötigen weiter nichts, grillen am Montag köstliche Steaks und lauschen dem Rauschen der Wellen. Am letzten Abend sitzen wir nochmal im Restaurant und dieses Mal treffen wir die richtige Wahl, das Iberico Schwein zergeht auf der Zunge, super lecker. Am Mittwochmorgen heißt es Abschied nehmen von der traumhaften Playa de Montroig. Viele Augen gucken mit und helfen beim Ausrangieren, der Platz ist mit seinen herrlichen Palmen und Bäumen besser für niedrige Wohnwagen geeignet, aber herrlich war es doch

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