In der Bucht Sladholmen

Die Bucht ist eine der schönsten, die wir an der Westküste bisher besucht haben. Wir liegen hier mit vielen norwegischen, einigen dänischen, zwei weiteren deutschen und ein paar schwedischen Booten. Mit dem Schlauchboot fahren wir zum kleinen Strand und müssen aufpassen, denn der Grund ist übersät mit Austern und die sind scharf.

Sladholmen

Sladholmen

Der Strand besteht nicht aus Sand, sondern aus zerriebenen Muscheln, die traktieren die Fußsohlen ganz ordentlich, wenn man darüber geht. Ausserdem ist er voll von Hinterlassenschaften von Kühen, die ein etwas strenges Aroma verbreiten.

frische Auster

frische Auster

Überall finden wir die Reste von geknackten Austern, ob Menschen oder Möwen sie geöffnet haben, wissen wir nicht. Können Möwen das überhaupt? Das Wasser ist schön warm, viele Ankerlieger baden und schwimmen. Ständig hört man das Platschen, wenn wieder jemand ins Wasser gehüpft ist. Auf unserem Nachbarboot gibt es einen großen schwarzen Hund namens Willi, der von der Badeplattform ins Wasser springt, planscht und paddelt, dass es eine Freude ist, ihm dabei zuzuschauen. Abends grillen wir würzige Frikadellen, die ordentlich Durst machen. Der Weinvorrat an Bord ist leider aufgebraucht, aber es gibt noch genug Bier, so dass wir nicht dursten müssen. Es gefällt uns so gut in Sladholmen, dass wir beschließen, noch einen Tag zu bleiben. Am Morgen sind sie dann da, die Kühe. Sie haben es sich am Wasser bequem gemacht und bleiben den ganzen Tag.

Kuhparade am Strand

Kuhparade am Strand

Wir beobachten, wie sie erst ein bisschen grasen oder eher am Gestrüpp knabbern und sich dann zum Wiederkäuen niederlegen. Anscheinend tut auch Kühen die Sonne auf dem Fell recht gut, denn sie räkeln sich und genießen die Wärme. Wir fahren wieder zum Strand und haben heute Schuhe dabei, denn wir wollen ein Stück den Küstenwanderweg entlang gehen, brauchen nur dem Kuhdung zu folgen. Der Strand ist heute recht voll mit Menschen, die anscheinend die Kuhfladen nicht stören. Sie sitzen in der Sonne und baden, unbeeindruckt vom strengen Geruch. Der Weg führt über die Felsen in einen Wald und soll lt. Beschilderung zu einem Parkplatz führen, von dem die Strandbesucher wohl kommen. Im Wald, der von hohen Felsen begrenzt wird, ist es kühl und angenehm; es ist ein Naturwald, in dem nicht aufgeräumt wird, abgeknickte Bäume werden nicht weggeräumt und sind von dickem weichen Moos überzogen.

ohne „Moos“ nichts los

ohne „Moos“ nichts los

In der Ferne sehen wir den Bauernhof, von dem die Kühe stammen und eine weitere Rinderherde, deren Wiese eingezäunt ist. Da haben die Strandkühe Glück, sie dürfen ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen. Über die Felsen gehen wir zurück, von oben hat man einen tollen Blick über die ankernden Schiffe.

Blick über die Bucht von Sladholmen

Blick über die Bucht von Sladholmen

Als wir unser Schlauchboot ins Wasser bugsieren wollen, um zur Pretty zurückzukehren, kommen zwei Schweden angewatet, deren kleines Motorboot vor dem Strand dümpelt und wollen uns helfen, damit wir nicht ’nass werden‘! Das finden wir superlieb, macht aber doch nichts, es ist so warm, falls, trocknen wir rasch wieder. Ein nettes kleines Pläuschchen über trockene Kehlen, obwohl man eigentlich nass ist und wir gehen zurück an Bord um ein BBQ vorzubereiten. So wie sie gekommen sind, verschwinden auch die Kühe wieder, der Badetag ist zuende; die braunen Popos tauchen in den Büschen ab. Hoffentlich geben sie heute Abend nicht Kakao anstatt Milch….. Wir schlafen tief und fest in der malerischen Bucht und sind am nächsten Morgen erstaunt, dass der Himmel bedeckt ist. So ein paar Wolken tun der Haut auch mal gut und das Frühstück im Cockpit schmeckt trotzdem, denn es ist warm, angenehme Temperatur. Heute am Donnerstag wollen wir nach Lysekil und hoffen, dort im Hafen einen Platz zu bekommen. Wir wollen unsere Vorräte auffüllen, um dann wieder genüsslich ankern zu können, ohne hungern und dursten zu müssen. An die Stadt haben wir keine großen Erwartungen, sollen aber positiv überrascht werden.

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