In Franken

Winterlager

Winterlager

Die Premiere 2018 ‚Schiff ins Winterlager bei 30 Grad‘ hat unangenehme Folgen für den Skipper: kaum sind wir drei Tage daheim und haben es gerade noch geschafft auszupacken, streckt ihn eine richtig fiese Erkältung nieder. Erst lästere ich noch über den Männerschnupfen und wundere mich, dass ein Mensch drei Tage und Nächte durchschlafen kann, da erwischt es mich auch. Na, wenigstens habe ich vorher noch die Wäsche gewaschen, sauber und frisch in den Schrank sortiert. Zufällig entdeckt Angelo beim Abhängen im Wohnzimmer eine schiefhängende Jalousie. Ein gehöriger Schreck, Glück gehört auch dazu! Der Raffstore ist ausgerissen und hängt am seidenen Faden! Nur eine Popniete und die Seitenführung hält die schlecht befestigte Box mit dem Raffstore noch davon ab, laut krachend auf die Terrasse zu fallen. Da sind wir mit dem blauen Auge davon gekommen. Am Montag ruft Angelo beim Handwerker an, damit das Teil vernünftig befestigt wird, leider ohne Erfolg. An solch einem kleinen Auftrag hat man kein Interesse, niemand ruft zurück. Am Freitag fühlen wir uns besser und nehmen die Reparatur selbst in Angriff. Samstagnachmittag ist es vollbracht, der Jalousiekasten sitzt fest und wird sich nicht wieder selbstständig machen. Drei Wochen verbringen wir zuhause, gespickt mit Terminen, Arztbesuchen, Wohnung putzen und weiteren Annehmlichkeiten. Das Wetter ist weiterhin schön, der Grill wird oft angeheizt. Endlich am Mittwoch, Mitte September, befreien wir unser ‚Morchen‘ aus der muffigen Halle und geben unserem Fernweh nach. Die Nacht haben wir bereits ‚an Bord‘ verbracht, am Abend in der gegenüber liegenden Pizzeria lecker Pizza gegessen, frische Brötchen und duftender Kaffee haben am Morgen die Lebensgeister geweckt. Eine entspannte Reise führt uns zum Weingut Bernard in Sulzfeld, Franken.

Weingut Bernad

Weingut Bernard

Unter Apfelbäumen stehen wir idyllisch und würden gern noch lange hier bleiben. Der kleine Ort ist so hübsch, der Wein süffig- wie schaffen die es bloß solch ein Fruchtaroma in den Wein zu bekommen?- das Essen im ‚Goldenen Löwen‘ unglaublich gut.

Ebrach

Sulzfeld am Main

Der Himmel ist tiefblau und im Main wird noch eifrig geplanscht. Überall hängen in der Altstadt reife schwere Trauben von den alten Mauern. Beladen mit Kartons, gefüllt mit süffigem Frankenwein, fahren wir weiter nach Kitzingen, wo wir einen Platz direkt am Main einnehmen. Der Stellplatz ist traumhaft gelegen, beliebt und entsprechend gut besucht. Einen sonnigen warmen Tag verbringen wir an dem hübschen Ort. Leider darf man hier nicht grillen und im Kühlschrank wartet leckeres Grillgut auf seinen Auftritt, deshalb ziehen wir am Freitagmorgen weiter zu einem Campingplatz an der Mainschleife. Schon in der Einfahrt prangt ein Schild ‚belegt‘, wir geben nicht so schnell auf und fahren auf den Parkplatz, bringen uns damit in eine missliche Lage. Denn rasch sind wir zugeparkt und ich bekomme auf meine Frage nach einem Platz eine nicht so freundliche Absage. Nun werden wir hellhörig und rufen auf weiteren C’plätzen am Main an, alle belegt, denn es naht das Wochenende, dazu bestes Spätsommer Wetter. Eine Chance haben wir noch, einen Platz im Steigerwald, etwas weiter entfernt vom Main. Der Betreiber ist freundlich am Telefon und hat genug Platz für uns. Etwas skeptisch fahren wir die wenigen Kilometer nach Ebrach und sollen es nicht bereuen. Idyllisch ist es auf dem C’platz am Weihersee, Natur pur, Ruhe, Wald, viel Platz und ein sehr freundlicher Betreiber. Wir dürfen uns quer aufstellen, können lecker grillen und in der Sonne chillen. Der kleine Ort wird beherrscht von einem großen Kloster, das nun eine Jugendstrafanstalt beherbergt. Der kleine Lebensmittelladen und die Metzgerei sind für immer geschlossen, nur eine Bäckerei mit Café ist noch geöffnet und bietet neben ein paar lebensnotwendigen Dingen auch einfache Gerichte an. Auf der Terrasse in der warmen Sonne essen wir am Samstagabend deftigen Leberkäse mit Spiegelei und schlürfen feinherben Bacchus Wein.

Abendessen

Abendessen

So lässt es sich aushalten, wir sind glücklich und zufrieden mit unserer Wahl. Leider müssen wir hier bald ‚ablegen‘, denn das eigentliche Ziel unserer einwöchigen Reise ruft: es geht weiter durch den beschaulichen Steigerwald nach Schlüsselfeld zum Morelo Werk, wo unser Womo einer Aufbauinspektion unterzogen werden soll.

Morelo,Schlüsselfeld

Morelo,Schlüsselfeld

Es ist nicht so voll auf dem Parkplatz, vor dem sich nun ein großer Bauplatz befindet. Dort soll eine Service Halle entstehen, die den Kundendienst in der Zukunft verbessern soll. Zu Fuß marschieren wir bei warmem Sonnenschein zu einer Pizzeria im Ort, wo wir ein nicht erwähnenswertes Mahl einnehmen. Durch die Felder schlendern wir retour zum Womo, wo sich am Abend einige Gleichgesinnte mit ihren Fahrzeugen einfinden. Man kommt ins Plaudern, Erfahrungen werden ausgetauscht und kurzweilig vergeht der Sonntag bei einem Gläschen Wein. Früh am Montag fährt unser Morchen in die Servicehalle und wir vertreiben uns die Zeit in der Morelo Ausstellung. In der Mittagszeit gehen wir zum Essen in die gegenüberliegende ADAC Kantine und eher als erwartet können wir unser Womo in Empfang nehmen. Es ist alles ok, wir fahren noch zum Einkaufen und beschließen dann nochmals auf dem malerischen C’platz in Ebrach den Abend und die Nacht zu verbringen. Einen traumhaften Tag bei über 30 Grad gönnen wir uns noch in Würzburg auf dem Stellplatz unter der Friedensbrücke, sitzen im Schatten der Bäume am Main, wandeln in der alten Stadt, wo reges Urlaubstreiben herrscht,

Würzburg, alte Mainbrücke

Würzburg, alte Mainbrücke

bestaunen die bunten Sommerblumen, die noch prächtig blühen, trinken Wein auf einer Terrasse und lassen uns einen Flammkuchen schmecken. Am nächsten Morgen müssen wir zurück nach Hause fahren, es fällt schwer den Rückweg anzutreten nach einer solch herrlichen Woche im malerischen Frankenland, aber man soll bekanntlich dann aufhören, wenn es am Schönsten ist.

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