In Göteborg

Am Samstagmorgen weiss wieder niemand im Hafen, ob der Eigner unserer Box zurückkommt, uns interessiert das mittlerweile nicht mehr. Sie ist grün gekennzeichnet und wir haben bezahlt, fertig. Nach dem Frühstück fahren wir mit der Tram nach Göteborg und steigen am Hauptbahnhof aus. Es ist warm und sonnig, fast zu warm für einen Stadtrundgang. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, bei weitem nicht so laut und stressig wie in Stockholm. Wir sind schlecht vorbereitet aufgrund des fehlenden Internets und landen erstmal in einer riesigen Einkaufsmall wo es eine Touristeninformation und freies Wlan gibt. Mit einer Karte bewaffnet starten wir den Rundgang entlang des kleinen Kanals mit vielen grünen Parkanlagen. Erste Station ist die Saluhallen, eine große Markthalle, wo man Delikatessen bestaunen, probieren und auch kaufen kann.

Saluhallen

Saluhallen

Fleischwaren, Gemüse, Obst, Backwaren, da läuft das Wasser im Mund zusammen. Draußen geht’s weiter mit gut gefüllten Marktständen, besonders die roten Erdbeeren sehen verlockend aus. Weiter führt der Weg am Wasser entlang zur Feskekörka, einer Fischhalle, die wie eine Kirche aussieht.

Feskekörka

Feskekörka

Hier gibt es alles, was der Fischfeinschmecker mag, herrliche ganze Fische, Filets, Geräuchertes, Schalentiere, ein toller Anblick. Gern würden wir uns etwas kaufen, aber dann müssten wir es in der Stadt herumtragen, bei der Wärme, keine gute Idee, wie schade!

Feskekörka von innen

Feskekörka von innen

Unser Weg führt weiter zur Haga Nygatan, der Altstadt mit den hübschen Holzhäusern aus dem 19.Jahrhundert, gemütlicher Fußgängerzone mit vielen kleinen Cafés und Geschäften. Im Café Husaren erstehen wir eine Riesen Zimtschnecke, von der wir zweimal essen können. Da ist sie wieder, die Sucht: Kanelbullar, am liebsten jeden Tag!

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Vor einem Pub sitzen wir in der Sonne bei einem kühlen Guiness und beobachten die Besucher eines kleinen italienischen Markts. Viele junge Schweden sind sehr gestylt, schlank, groß und gut anzusehen. Auffallend sind aber auch die vielen verschleierten Frauen. Wir wollen am großen Hafen zurück spazieren um einen Blick auf die Citymarina zu werfen. Dort sieht es ganz gut aus. In den Handbüchern wird vor starkem Schwell, verursacht durch die großen Fähren und Berufsschiffahrt, gewarnt.

Citymarina Göteborg

Citymarina Göteborg

Platz wäre für uns hier auch gewesen. Im Hafen laufen viele Asiaten umher, die mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs sind. Unser Weg führt wieder zurück in die Einkaufspassage, wo wir einen Baumarkt aufsuchen wollen. Dort treffen wir die Crew einer deutschen Motoryacht, die wir aus Träslövsläge kennen. Die beiden erzählen, dass man in der Citymarina ganz gut liegt. Die Haltestelle unserer Tram Nr. 11 befindet sich direkt vor der Mall und wir machen uns auf den Rückweg. Gern wären wir noch durch den Slottskogen, den Stadtpark, geschlendert, aber es ist leider zu Fuß zu weit von hier aus. In der Tram ist es stickig und erst fährt sie planmäßig. Dann bleibt sie stehen und es erfolgen Durchsagen auf Schwedisch. Eine junge Frau, uns vis a vis, übersetzt: jemand ist zusammengebrochen und wir warten auf die Ambulanz. Nein, wir haben es aber mit dem öffentlichen Nahverkehr! Es vergehen 20 Minuten bis die Hilfe kommt. Der Kollabierte wird abtransportiert und unsere Fahrt geht weiter. Wir wollen am Hemköp aussteigen und einkaufen, dann weiterfahren, das wird nun eng, denn unser Ticket ist nur 90 Minuten gültig. Dann müssen wir auch noch in die nachfolgende Tram umsteigen. Die unsrige wird auf einem Abstellgleis abgestellt, weil durch die Standzeit zu viele Trams aufgelaufen sind. Aber es klappt noch, wir kaufen ein und fahren dann weiter. Zurück auf der Pretty gönnen wir uns, völlig ausgedörrt, erstmal ein kühles Alster und ein Stück Riesenzimtschnecke. Heute am Samstag ist es in den Restaurants sehr ruhig, nichts los und abends schließen sie. Anscheinend gehen die Schweden freitags aus und samstags machen sie auf Familie. Wir wollen nach dem anstrengenden Tag noch eine erfrischende Dusche nehmen und ärgern uns dabei über die Sanitäranlagen. Die sind wirklich nicht so toll, 2 WCs für 500 Liegeplätze. Dennoch muss man nicht anstehen, anscheinend kommen die Bootseigner aus der unmittelbaren Umgebung und duschen daheim. Später halten wir noch ein Pläuschchen mit den Bootsnachbarn, die uns von der Westküste vorschwärmen und uns dazu motivieren, am Sonntag zur Schäreninsel Marstrand segeln zu wollen.

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