In Malmö

Nach vier Tagen haben wir genug von Kopenhagen gesehen und machen uns auf, um nach Malmö auf der schwedischen Seite des Öresunds zu segeln. Der Wind ist wieder mäßig, aus SW -West, mit halbem Wind haben wir Spaß und genießen die frische Brise. Dann wird der Spaß langsam geringer, wir müssen immer weiter vor den Wind und werden langsamer. Zwei Inseln müssen wir umschiffen, eine auf nur alte Geschützstände zu sehen sind und die hübsche Insel Flakfortet, auf der es einen beliebten Hafen gibt. Dieser war bis in diesem Frühjahr das Wochenendziel der Kopenhagener Segler, dann hat der Museumsverein für Unruhe gesorgt und will diesem netten Treiben einen Riegel vorschieben. Erstmal ist das Verbot gestoppt, mal sehen wie es weitergeht mit dem alten Fort. Schweinswale versüßen uns unseren Törn, zweimal sehen wir kleine Tümmler neben unserem Schiff auftauchen, es ist zu schön! und zaubert sofort ein Lächeln ins Gesicht. Der Skipper ruft derweil in der Dockan Marina, unserem Ziel an diesem Freitag, an und fragt nach einer freien Box. Es gibt grünes Licht, eine große Box, ganz hinten im Hafen, ist frei. Die letzten der 18 NM müssen wir gegen den Wind motoren und laufen in die enge Einfahrt ein, wo uns genau ein Segelboot entgegen kommt; es muss warten, bis wir durch sind. Die Dockan Marina ist ein Becken, umrahmt von neuen hohen Wohnblocks mit Penthäusern oben drauf. Links und rechts sind Boxen für Boote angeordnet, ganz am Ende auf der rechten Seite die Box 3, in der wir anlegen.

PB in der Dockan Marina

PB in der Dockan Marina

Die Achterpfähle sind riesig hoch, nur mit dem Pickhaken bekommt Angelo die Achterleinen darüber, aber die Box hat Zwischenpfähle, so dass wir uns schön daran legen können. Die Plattform mit Leiter am Bug erfüllt wieder gute Dienste, ohne sie wäre ich schlecht auf den niedrigen Steg gelangt. Nun bin ich unten und kann die Vorleinen durch die unpraktischen Bügel am Steg ziehen, uns Mitteleuropäern sind Klampen lieber. Wir suchen das Hamnkontoret auf, bezahlen das Hafengeld und erhalten den Wlan Code, so dass wir mal wieder einen Bericht veröffentlichen können. Einen kühlen Drink, ein bisschen landfein machen und wir starten die erste Sightseeing Tour in Malmö. Das Västra Hamn Viertel, wo auch die Dockan Marina liegt, ist ein neuer weitläufiger Stadtteil von Malmö, der auf einer Industrie-und Werftenbrache entstanden ist.

Moderne Architektur

Moderne Architektur

Nach dem Werftensterben, dem auch die hier angesiedelte Werft Kockums in den 70iger Jahren zum Opfer gefallen ist, hat man hier Beeindruckendes erschaffen. Wenn man auch nicht jeden der Wohnblocks mit Geschäften und Bürokomplexen schön finden muss, ist hier dennoch ein Stadtteil errichtet worden, der viel zu bieten hat. Sportplätze, Parks (leider alle so vertrocknet), Hinterhöfe mit Gärten, viele der Häuser mit großen Balkonen, äusserst moderne Architektur. Der Bau der Öresundbrücke, die im Jahr 2000 eröffnet wurde und Malmö mit Kopenhagen verbindet, hat in Malmö für eine positive Entwicklung gesorgt. Im Jahr 2005 wurde der Turning Torso, ein Wolkenkratzer mit 190 Metern Höhe eingeweiht, das Wahrzeichen vom aufstrebenden Malmö. Unser erster Weg führt dorthin, steht man unten und schaut hinauf, dreht sich gleich allesamt!

TurningTower

Turning Torso Malmö

Der Turning Torso wird während unseres Aufenthalt eine gute Orientierungshilfe sein. Eigentlich wollten wir nur bis zum großen ICA Supermarkt gehen, aber bei 23 Grad kann man doch gut laufen und wir marschieren weiter durch den angenehmen Schlosspark in die Stadtmitte.

Schlosspark Malmö

Schlosspark Malmö

Hohe alte Bäume spenden Schatten, ein Wassergraben sorgt für gute Luft, ein städtischer Mitarbeiter bewässert die Rabatten. Das Schloss ist eher eine Burg, stammt auch aus dem 16. Jahrhundert. Unser Ziel ist der Lilla Torg, der kleine Marktplatz.

Lilla Tork

Lilla Torg

Er ist gesäumt von roten dänischen Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter und richtig schön. Hier wimmelt es von Menschen, viele Restaurants laden zum Verweilen ein. Da ich immer Appetit auf Pizza habe, so auch heute, nehmen wir im Schatten in einer Pizzeria Platz und lassen uns eine, bzw. Angelo eine Lasagne, schmecken. Interessant ist es hier zu sitzen mit einem kühlen Drink und die Menschen zu beobachten, könnte ich ewig machen! Aber mal ist es genug und gestärkt brechen wir auf, durch die Fußgängerzone, vorbei am imposanten barocken Rathaus und der schönen Apotheke zurück zum Västra Hamn.

Rarhaus Malmö

Rathaus Malmö

Den Besuch im Supermarkt verschieben wir auf den nächsten Morgen und freuen uns auf einen entspannten Abend an Bord in der Dockan Marina.

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