In Nyckelbykilen

Der Dienstag wird ein herrlicher Segeltag, der Wind ist zwar fast gegenan aus S-SW mit 3 Bft., aber es macht Spaß bei der leichten Brise endlich mal wieder am Wind zu segeln. Wir müssen aufkreuzen, aber auf dem am Wind Kurs laufen wir 6-7 Knoten. Wir planen ein paar lange Schläge zu segeln und dann vielleicht die letzten Meilen in den Schären nach Nordkoster unter Motor zu fahren. Letztendlich werden es doch ein paar Schläge mehr und am Ende des Tages sind aus den 20 Seemeilen 32 geworden. Aber es ist warm und sonnig, die Landschaft hier im Naturschutzgebiet schön anzuschauen, was will man ‚meer‘? Einzig die vielen Fähnchen und Bojen, die Reusen markieren, sind lästig, manche sind schlecht auszumachen, da muss man sehr aufpassen. Auf einmal sehen wir wieder eine schwarze Boje an Backbord, die wir fast übersehen hätten. Wo kommt die her? Da blinzelt sie uns mit schwarzen Knopfäuglein an, ein Seehund! Welch ein niedlicher Besuch, eine Weile betrachtet er uns neugierig wie wir ihn, dann taucht er ab und zeigt uns sein getupftes Bäuchlein. Als wir die Koster Inseln erreichen beschleichen uns langsam Bedenken, ob wir hier einen Liegeplatz finden werden, so viele Schiffe sind unterwegs, meist Norweger. Die Schwedin in Göteborg hat uns so von den Inseln vorgeschwärmt, es wird wohl überlaufen sein. In Bopallen, dem kleinen Hafen von Nordkoster, ist jeder Platz besetzt, nur kleine Schiffe liegen am Steg, keines an dem wir längsseits gehen könnten. Das einzige, das passen würde, hat schon eine 36 Fuß Yacht an der Seite. So verfolgen wir Plan B und verlassen die Koster Inseln nach einer Hafenrundfahrt wieder. Unter Motor fahren wir 6 Seemeilen weiter durch die schöne Schärenwelt zur Bucht Nyckelbykilen. Kurz davor liegen Fässer, in langer Reihe angeordnet, im Wasser.

Tonnenparade

Tonnenparade

Hier wird wohl an Fisch-oder Schalentierzucht geforscht. Wir wissen es nicht, vermuten es aber. Wir umrunden die Anlage großzügig und sind etwas enttäuscht: entlang der ausgewählten Bucht führt eine Strasse. Die macht natürlich die Idylle ein bisschen kaputt. Wir versenken den Anker und endlich gelingt uns das, wovon wir immer träumen: wir bleiben allein in der schönen Bucht. Viele der Autos, die vorbeifahren, bremsen ab und werfen einen Blick auf uns. Angelo macht sich einen Spaß daraus und winkt ihnen zu. Es wird gegrillt, wir trinken ein Weinchen und lassen es uns so richtig gut gehen. Der Wind ist nun gleich 0 und die Strasse stört nicht, denn sie endet am Ende einer Insel, also fährt ausser den Bewohnern niemand darauf. Ein Abend und eine Nacht, ganz nach unserem Geschmack.

Abendstimmung in Nyckelbyviken

Abendstimmung in Nyckelbykilen

Am nächsten Tag stoßen Angelika und Peter mit ihrer Le Corse wieder zu uns. Sie waren, da sie ein kleineres Schiff haben, in Nordkoster im Päckchen untergekommen. Sie erzählen, dass es dort sehr unruhig war und noch sehr viele, auch große Yachten, nach einem Platz gesucht haben. Da hatten wir es doch sehr romantisch in unserer stillen Bucht Nyckelbykilen. __/)__