In Skalla Hamn

Weil wir im Hafen von Donsö so geschwitzt haben, sind wir sehr leicht bekleidet als wir auf’s Meer rausmotoren. Erst weht uns nur ein bisschen Fahrtwind um die Nase, aber der angekündigte Wind aus SW bis West mit 3 Bft. kommt. Leider bilden sich dicke Wolken über Land, so dass es uns tatsächlich in Ermangelung von warmem Sonnenschein frisch wird unterwegs. Wir segeln mit halbem Wind an der Küste entlang, die Schären werden nun immer flacher. Wir wollen 18 NM weiter zur Bucht Skalla Hamn, dort, denken wir, dass wir vor dem Westwind gut geschützt liegen werden. Etwas später führt unser Kurs Richtung Schären mehr raumschots und gleich wird es wärmer. Bestimmt wird es in der Bucht, wenn wir nicht mehr fahren, wieder mächtig warm sein; und so ist es auch. Die Bucht ist groß und leer, zwei kleinere schwedische Boote liegen ganz hinten an SXK Bojen, eine deutsche Feeling ankert vor einem hübschen Strand.

Skalla Hamn

Skalla Hamn

Neben dieser werfen wir den Anker und fahren ihn ein. Die Deutschen entpuppen sich als unruhige Zeitgenossen, springen vom Deck ins Wasser und rasen mit dem Beiboot. Die Ufer der Bucht sind malerisch, reich bewachsen mit niedrigen Büschen und Bäumen. Wir gehen an dem Strand an Land und finden am Wasser Eichen vor, was wir ganz ungewöhnlich finden.

Heidelands haft

Heidelandschaft

Oben auf den Felsen gibt es eine wunderschöne Heidelandschaft, einige Pflanzen beginnen schon zu blühen. Mittlerweile färben sich auf den Schären jedoch die Blätter schon gelb, zu wenig Wasser. Unten in der Bucht sausen die Motorboote, ziehen fun tubes hinterher, auf denen kreischende Kinder sitzen. Der hintere Bereich der Bucht muss gut bewohnt sein, denn der Bootsverkehr reisst nicht ab und mindert den Spaß, hier zu ankern, etwas. Wir werfen den Grill an und lassen es uns schmecken, als unsere Nachbarn plötzlich hektisch den Anker lichten. Was nun? Ach, eine der Bojen war frei geworden, haben sie erst jetzt bemerkt. Dabei ist das Segelboot schon länger weg. Wie das so ist, kommt genau jetzt ein anderes Segelboot und ist schneller. Es pickt die Boje, zu spät für die Deutschen. Also ankern sie ein Stück weiter wieder, das war aber eine blöde Idee. Eine deutsche Charteryacht, die wir aus Burgtiefe kennen, kommt in die Bucht und versucht zu ankern. Drei- viermal werfen sie den Anker und bekommen ihn nicht zum Halten. Dann motoren sie heran und fragen uns, ob unser Anker hält. Tut er, der Skipper gibt ihnen Tipps, aber es klappt nicht. Entnervt fahren sie weiter. Später sinnieren wir darüber und erinnern uns, dass wir in Burgtiefe schon bemerkt hatten, dass der Anker an der Charteryacht ganz verbogen war. Hat wahrscheinlich schon einmal eine Crew einen akustischen Anleger an einem Steg hingelegt. Dann kann er sich nicht eingraben. Wir fühlen uns in Skalla Hamn am Abend wie auf dem Bauernhof: am westlichen Ufer krakseln und blöken Schafe, auf dem östlichen weidet eine Kuhherde, im Wasser schnattern Kanadagänse. Welch eine Idylle! Viel besser als röhrende Bootsmotoren……

Frühstück im Cockpit

Frühstück im Cockpit

Am Morgen noch ein leckeres Frühstück im Cockpit und Anker auf.

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