In Warnemünde und in Kübo

49 NM liegen vor uns als wir die beiden LM Segler um 5 Uhr am Freitagmorgen aus der Koje klopfen. Verschlafen liegt Klintholm da, wir motoren hinaus und setzen die Segel.

5:00Uhr Klintholm

5:00Uhr Klintholm

Es wird ein Tag werden auf dem Wasser ganz nach unserem Geschmack, perfekt! Wind aus NO, 4-5 Bft. nicht ganz hoch am Wind rauschen wir durchs Wasser mit 7-8 Knoten. Dazu schön warm, aber durch den Fahrtwind angenehm und gut auszuhalten. Wir genießen es, mal wieder richtig gut zu segeln und ordentlich Fahrt zu machen. Nur wenige Sportboote sind unterwegs, wahrscheinlich zu früh für viele, die in ihrem Urlaub ausschlafen wollen. Auch auf dem Verkehrstrennungsgebiet, das wir queren müssen, ist nicht viel los. Die Berufsschiffe fahren vor und hinter uns durch, wir kommen keinem zu nahe, es passt. Als wir uns in der Mittagszeit der Marina Hohe Düne nähern, sind schon mehr Yachten unterwegs, mittlerweile aufgewacht. Der Wind wird schwächer und macht den Schnitt vom ganzen Törn kaputt! Wir waren so schnell bis jetzt, aber wir haben noch einen Trumpf im Ärmel und tauschen die Fock gegen die Genoa. Und schon geht’s wieder ab! Jedoch der Wind nimmt wieder zu und schon um 13:30h fahren wir in eine freie Box. Wir sind froh, dass wir so früh los sind, denn an diesem Freitagnachmittag frischt der Wind weiter auf und es wird für später eintreffende Yachten immer schwieriger, mit Wind von der Seite in eine Box zu fahren. Es hat sich nichts verändert in der Hohen Düne, nur dass der Rasen in diesem Sommer vollständig verbrannt ist.

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Warnemünde

Drei Kreuzfahrtschiffe liegen am Kai, als wir am Samstag mit der Fähre zur anderen Seite der Warnow übersetzen. Aber zu unserer Verwunderung ist es garnicht so voll am Alten Strom, einfach zu heiß heute. Auch wir beeilen uns mit unseren Einkäufen und wollen rasch wieder zurück an Bord um im Schatten zu chillen. Abends schlemmen wir große Fischfrikadellen mit Babykartoffeln an Bord und lassen es uns gut gehen. Ein kleines Segelboot mit nur einem älteren Skipper allein an Bord versucht in einer Box gegenüber anzulegen, die viel zu groß für das 8 Meter lange Gefährt ist. Es wird eine lange Vorstellung! Alle Leinen zu kurz, er knotet sie zusammen, dadurch gehen ihm die Leinen bald aus, der Pickhaken zu kurz, den er zur Hilfe nehmen will, man kann es nicht mitansehen. Dann beginnt das Spiel von vorne, als er sich entschließt, die Nachbarbox zu nehmen, die kürzer ist, aber halt immer noch zu breit, zu lang, dazu die Hitze. Der Hafenmeister fragt ihn, warum er nicht eine passende Box gewählt hat? Der alte Herr antwortet entsetzt, ob er denn hier nicht festmachen dürfe? Doch, antwortet der Hafenmeister, aber sie wollen doch, dass die Gäste es gut haben. Eineinhalb geschlagene Stunden später ist es vollbracht, das Schiffchen liegt fest in der Box, in der es auch quer liegen könnte. Ein Unwetter ist angesagt und es gibt ordentlich Wind und dicke schwarze Wolken. An zwei Yachten öffnen sich die Rollgenoas, völlig unverständlich für uns, das weiß man doch! Die sichert man doch ordentlich wenn ein Unwetter im Anmarsch ist. Mit vereinten Kräften von mehreren Helfern gelingt es, sie wieder einzurollen bzw. mit einer Leine zu umwickeln. Gefährlich so etwas. Schnell ist der Spuk wieder vorbei, ausser ein paar kräftigen Windböen und wenigen Regentropfen passiert nichts weiter. Am Sonntag ist es angenehmer, ’nur 28 Grad‘! und wir setzen nochmal über, um zu bummeln und leckeren Dorsch zu essen. Auf dem Womostellplatz gibt es noch freie Plätze und viel Staub, einige Womos stehen unmittelbar vor dem hier liegenden Kreuzfahrtschiff und haben einen freien Blick auf die Balkone, brauchten wir nicht. Die Gäste gehen gerade an Bord, als wir hier entlangschlendern, werden von der Besatzung mit einem Spalier und Sekt begrüßt. Dazu spielt das Bordorchester flotte Musik. Kein schlechter Empfang! Wir segeln am Montagmorgen weiter nach Kühlungsborn, wieder Erwarten mit flottem Wind, sehr angenehm. Es ist nicht weit, mittags laufen wir ein und bekommen einen Platz am langen Betonsteg längsseits am Meer.

Kühlungsborn

Kühlungsborn

Auch hier ist alles wie gehabt, es ist sehr heiß und das Bummeln auf der Promenade und im Ort ist eine schweißtreibende Angelegenheit, die wir rasch beenden. Kultcurrywurst und Schiffchenpommes schmecken trotzdem am Abend. Im Hafen beginnt das Gerangel um die Liegeplätze, einige Skipper sind unentschlossen, kein Platz ist recht. Man kurvt und kurvt, bis ein anderer schneller war. An unserem Steg sind eigentlich nur eine MY und wir berechtigt anzulegen, der Rest ist zu klein, um hier zu liegen. Aber da niemand hier organisiert, wie schon immer, macht jeder was er will. An unserer Seite hat in unserer Abwesenheit eine 40 Fuß Segelyacht verkehrt herum angelegt, angenehme Nachbarn, die nicht von Bord gehen, wahrscheinlich sich auch um das Hafengeld drücken. Der Dienstag wird ein angenehmerer Tag mit einer leichten Brise. Später möchte eine 31 Fuß Yacht bei uns anlegen, weil wir Fender aushängen haben? Der Skipper nimmt sie nicht an und verweist sie auf eine von der Grösse passende Yacht weiter vorne. Die Nacht wird recht angenehm, wenn auch nicht direkt als kühl zu bezeichnen. Wir segeln nach einem gemütlichen Frühstück weiter in die Wismarer Bucht nach Boltenhagen, in die Marina ‚Weisse Wiek‘. __/)__