Das Wetter bleibt weiterhin wechselhaft, wir erleben sonnige, aber auch verregnete Stunden. Der Wind bleibt kühl und ohne Kuchenbude geht es nicht. Auch am Himmelfahrtstag ist es grau und regnerisch. Leider, denn heute kommen Daggi&Wolli zu Besuch, ebenfalls Nachbarn aus LM. Auf Fehmarn findet das alljährliche Surffestival statt, auf jedem Fleckchen parkt ein Bulli oder Kastenwagen mit dem obligatorischen Surfbrett auf dem Dach. Morgens stehe ich in der Schlange beim Bäcker, die Fehmarnsundbrücke ist verstopft. Aber die beiden schaffen es bis nach Burgtiefe, sie stehen mit ihrem Reisemobil in Großenbrode. Wir verbringen einen geselligen Nachmittag an Bord, die Stunden fliegen dahin.
Besuch an Bord
Während wir ein Sektchen zur Feier des Tages schlürfen, legt ein kleines! Segelboot in der Box neben uns an. Wir denken, dass sie das können, auf dem Steg steht auch schon jemand, der die Leinen annehmen will. Sie können es leider nicht, und schon beginnen sie, sich an unserer Seereling ran zu ziehen. Angelo geht raus in den Regen und lässt sich beschimpfen. Er hätte lieber helfen sollen anstatt Sekt zu trinken. Das haben sie also gesehen, erstaunlich! Wie hätte er helfen sollen,wenn die Segler den Leepfahl anstatt des Luvpfahls belegen? Wir fragen uns wieder einmal, was sie hier in der breiten Box wollen? Warum nicht eine passende Box im inneren Hafen, gut geschützt vor dem Wind? Gute Seemannschaft, Respekt und Miteinander gibt es kaum noch unter Wassersportlern, wie bedauerlich. Daggi&Wolli sind erstaunt über den rauen Ton. Später fahren wir mit dem chicen neuen PKW der beiden nach Burgstaaken zur Gaststätte goldener Anker zum Fischessen. Geplant war eigentlich der Grieche in Burg, leider ausgebucht. Aber der Fisch schmeckt auch wunderbar, wir sind nicht böse darum. An dem langen Wochenende ist es überall voll, als wir beim Essen sitzen, beobachten wir, wie etliche hungrige Anwärter abgewiesen werden müssen. Draußen auf der Terrasse sitzen unter den Wärmelampen unerschrockene Gäste, die der Kühle trotzen und nicht auf den leckeren Fisch verzichten wollen. Oder vielleicht doch Raucher? Wir treten den kurzen Rückweg an und trinken noch einen Wein an Bord, bevor sich unsere lieben Besucher verabschieden. Am Freitag bringen wir unseren Granny nach B’staaken in die Weilandt’sche Halle, wo er den Sommer über parken wird. Zurück geht es zu Fuß entlang am Binnensee im warmen Sonnenschein. Hätte das Wetter nicht gestern so sein können? Wir rüsten nun endgültig und lösen am Samstagmorgen die Leinen. Nach einem kurzen Abstecher nach B’staaken (Angelo weiß nicht, ob er den Granny richtig abgeschlossen hat, das wollen wir kontrollieren) zeigen wir der Insel Fehmarn nun endlich das Heck. Es ist grau in grau bei wenig achterlichem Wind und wir befürchten das Schlimmste. Aber alles wird heute gut: die Wolken werden sehr langsam aufgelöst, der Himmel zeigt sich im schönsten blau und ein leichtes Windchen aus SW bläht die Segel der Pretty. Schönes ruhiges Segeln, halber Wind, genau richtig für den ersten Schlag 2019.
Einlaufen Warnemünde
Bester Laune laufen wir gegen 15 Uhr im Yachthafen Hohe Düne in W’münde ein und finden eine Box sehr weit vorn auf dem Steg E. Der Hafen ist unfassbar leer! Wir versorgen das Schiff, dann uns und machen uns auf, um mit der Fähre zum Alten Strom überzusetzen. Erst noch ins Hafenbüro zum Einchecken, aber die Räume sind leer und verschlossen. Wo ist es hin, kein Hinweis, nichts. Eine Dame, die aus der Sanitäranlage kommt, erklärt uns, wo es jetzt ist, ganz hinten am Ende des Kongresscenters. Die Räumlichkeiten dort sind erheblich kleiner, der Umzug hat gerade erst stattgefunden. Wir entrichten das Hafengeld und marschieren los. Am alten Strom schieben sich die Touristen, es ist warm und voll. Wir erledigen unsere Einkäufe und vertagen das Bummeln auf den Sonntag. Lange stehe ich an der Bude von Min Herzing an, um Fischfrikadellen zu kaufen. Dann aber weg hier, macht keinen Spaß. Aber ein Bummel über den Womostellplatz, der macht Spaß! Reisemobile aller Marken kann man betrachten, besser als auf dem Caravan Salon! Wieder an Bord lachen wir über uns: im spanischen Winter führt uns der Weg immer wieder zu den Marinas, Schiffe gucken. Nun liegen wir im Hafen und wohin führt der Weg? Zum Womostellplatz! Wir sind verrückt…..
Lecker Fischfrikadellen
Die Fischfrikadellen sind lecker und wir lassen den Abend gemütlich im Cockpit ausklingen, dazu das laute Hupen der Schiffshörner, als die AIDA Diva auf Tour geht. Ein schöner Tag geht mit einem roten Sonnenuntergang zu Ende.
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