Mittelalter in Visby

Im Hafen von Visby findet sich ein internationales Völkchen von Yachties ein, große Motoryachten aus Riga, Lettland, eine 82 Fuß MY aus England, große und auch kleinere Segelyachten aus England, Holland, natürlich Schweden, Finnland, Dänemark, Estland, Polen und Deutschland.

Visbyhamn
Visby Stadthafen

Der Hafen ist gut besucht, aber nicht voll, es gibt noch freie Plätze. Wir liegen am Kajplats 10 längsseits, hier ist genug Platz und Luft. Weiter im inneren Hafen ist es eng, gedrängt und stickig. Dennoch wollen viele dort liegen, obwohl die Bojen zu kurz sind und man sie sich an den Rumpf zieht. Jedem das Seine! Visby ist eine wunderschöne alte Hansestadt und der Reichtum an alten imposanten Gebäuden lässt ihre Bedeutung im Mittelalter erahnen.

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Stadtmauer Visby

Eine gut erhaltene Stadtmauer umgibt die Altstadt und anders als in unserer Heimatstadt, Parterstadt von Visby, sind die Stadttore und Türme alle erhalten. Idyllische enge Gassen mit alten Kletterrosen und Stockrosen ziehen die Blicke auf sich. Ein Gang entlang der Stadtmauer versetzt uns zurück in vergangene Jahrhunderte, zumal, da z.Zt. die Mittelalterwoche stattfindet und die Einwohner altertümlich gewandet das Stadtbild prägen. Viele sehen fantastisch aus, bunte Gewänder und Accessoires, Marketenderinnen, Gaukler, Bettler, Mönche, Edeldamen, Gestalten aus einer vergangenen Zeit. Die Einwohner von Visby identifizieren sich sehr mit ihrer Stadt und deren langer Geschichte und man hat den Eindruck, dass sehr viele mitmachen und sich liebevoll auf den großen Event vorbereitet haben, jung und alt sieht man in aufwendigen Gewändern wandeln, sogar Babys in ihren Kinderwagen sind mittelalterlich gekleidet und Kinder hüpfen in ihren Kutten herum, ein Hund trägt eine mittelalterlich bemalte Decke. Viele “ living history “ Darsteller reisen zu diesen Tagen aus ganz Europa extra hier her. Besonders schön ist es natürlich, dass das Wetter so gut mitspielt und es so sonnig und wunderbar warm ist. Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall und wir beginnen zu verstehen, warum die Fähre nach Gotland so voll ist!

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Mittelalterlicher Markt

Am Donnerstag besuchen wir den Mittelalter Markt innerhalb der Stadtmauer und es ist ein Erlebnis: unter Schatten spendenden Bäumen gibt es wundersame Dinge, aus Leder, Fell, Gewänder, Silberschmuck, schöne Musik, Bier, Met und alles, was es zu früheren Zeiten so gab, großes Spectaculum! Man kann stundenlang umherwandeln und entdeckt immer wieder etwas Neues. Anschließend erkunden wir den Botaniska Trädgården, ein Gartentraum in herrlichen Farben und mit sehr alten Bäumen. Da Gotland eine Insel, umgeben von relativ warmen Wasser ist, ist das Klima hier sehr mild und es wachsen sogar Feigen-,Maulbeer- und Walnussbäume.

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Botaniska Trädgarden

Der Garten wurde 1890 angelegt und seither liebevoll gepflegt, dem entsprechend riesig und alt sind die Bäume, ein toller Fleck Erde. Ich kann mich kaum satt sehen an den Rosen in allen Farben, den bunten Stauden und Kräuterpflanzen, Gewächsen , die im Schatten oder im Feuchtbiotop gedeihen. In Visby gibt es Cafés, Restaurants und natürlich Eisdielen en masse; selbst zu Zeiten, an denen wir keine Lust mehr auf den kühlen Genuss haben, stehen die Schweden Schlange am Eistresen. Uns kommt es manchmal so vor, als würden sie sich von Eis ernähren….

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Domkirche St. Maria

Die Domkirche St. Maria, von deutschen Gotland-Fahrern gebaut, aus hellem Sandstein mit ihren dunklen Türmen und einige Kirchenruinen sorgen für eine tolle Atmosphäre und die Tage hier sind so interessant, dass man sich am Abend fragt, wo der Tag nur geblieben ist. Am Freitag Morgen wollen wir die schöne Insel wieder verlassen und Richtung Oskarshamn segeln. Für uns beide steht fest, dass wir Gotland gern noch einmal anlaufen werden.
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