Ostseeluft

Zum Wochenende hatten uns die Meteorolügen erst super schönes Spätsommer Wetter versprochen, nun wird es von Tag zu Tag zum Schlechteren korrigiert. Egal, wir wollen an die Ostsee fahren, zum einen, um die letzten Sachen aus der Pretty Belinda zu holen und zum anderen, um eine kleine Testfahrt mit dem Womo zu machen. Am Mittwochmorgen fahren wir los und kommen recht gut durch. Unser Weg führt gleich nach Burgstaaken, wo wir in der Halle die Pretty Belinda erklimmen. Die Halle ist sehr aufgeräumt, die Pretty steht mit dem Heck zum Tor, so dass wir prima aufentern können. Rasch sind die vollgepackten Taschen und Utensilien, die wir Ende August zurücklassen mussten, im Womo verstaut. Alles sieht gut aus im Schiff, zufrieden fahren wir nach Burg auf den Wohnmobilstellplatz Hintz, ‚machen fest‘ und gönnen uns einen leckeren Kaffee. Bald holen uns Annette und Christoph ab, mit denen wir uns zum Essen beim Griechen verabredet haben. Wir freuen uns über das Wiedersehen und verbringen einen unterhaltsamen Abend. Am Donnerstagmorgen ist es nach nächtlichem Getröpfel trocken und wir begeben uns mit dem Rad nach Burgstaaken. Der Radweg ist angenehm, ganz im Gegensatz zu der dort hinführenden Strasse. Die ist mit dem Womo eine echte Teststrecke mit dem Kopfsteinpflaster und den nah am Strassenrand stehenden, ausladenden Bäumen, deren Äste schon manch Aussenspiegel gekostet haben. Angelo hat sein altes Giant Fahrrad mitgenommen, eine gute Idee, denn so fahre ich mit seinem Gocycle, da meins immer noch in England zur Reparatur weilt. Es ist halt das Jahr der kaputten Dinge, kann nur besser werden! Wir unterziehen das Schiff nochmals einer Kontrolle, um nichts zu vergessen und verabschieden uns, auch bei den Mitarbeitern von Weilandt, für dieses Jahr. Nach einer erfolgreichen Shoppingtour durch Burg, Angelo bekommt Wäsche und eine Fleecejacke, ich ein hübsches Shirt, ’setzen wir über‘ nach Heiligenhafen. Immer, wenn wir hier am Binnensee auf dem asphaltierten Platz anlegen, gibt es Ostwind, muss wohl so sein. Dieser Platz ist voll belegt, der neue mit den dicken Begrenzungssteinen und dem dreckigen Untergrund nicht, sollte der Stadt doch zu denken geben! Auf einem Stellplatz steht einsam und verlassen ein Paar braune Halbschuhe, da wird der Besitzer aber dumm gucken, wenn er seinen Verlust bemerkt! Hat er wohl am Abend unter dem Womo abgestellt und dann losgefahren, ohne sie zu bemerken. Wir schlendern entlang des Binnensees in die Stadt, bummeln und essen leckeren Backfisch. Hier an der Ostsee ist Hochsaison für ältere Paare ohne, oder junge Familien mit kleinen Kindern, die die kleine Stadt in Besitz genommen haben. Wir ziehen am Freitagmorgen weiter nach Scharbeutz, denn wir hoffen, jetzt noch eine Chance auf einen Stellplatz dort zu haben. Das klappt, der Stellplatz ist schon gut besetzt, aber es gibt noch freie Plätze, natürlich nur die nicht ganz so guten. Die erste Wahl unter den hohen Bäumen erweist sich als Flop, kein Satellitenempfang.

Womostellplatz Scharbeutz

Womostellplatz Scharbeutz

Also ein bisschen weiter vorne eingeparkt, dort funktioniert die Antenne. Wir machen uns auf den Weg über die schöne Promenade entlang des Strands und atmen die frische Seeluft, später gehen wir ‚goschen‘ und sitzen im Wintergarten in der Sonne. Noch ist es erträglich voll, aber das lange Wochenende steht bevor und es wird sich ändern. Schon am Abend ist der Stellplatz belegt, ein Schild ‚belegt‘ wird aufgestellt, was aber die Wohnmobilisten nicht darin hindert, in die Einfahrt hineinzufahren, dazu meist gegen die Fahrtrichtung, die mit Pfeilen gekennzeichnet ist. Am Samstag machen wir eine Radtour entlang der Ostsee nach Niendorf, wo wir noch nie waren. Am Hafen stellen wir die Räder ab und erkunden, ob wir hier auch mit der PB eine Anlegemöglichkeit finden würden. In der Vor-und Nachsaison würde es wohl gehen. Niendorf ist gemütlich, am Hafen gibt es Sitzplätze von Klüvers Brauerei, wo man bei einem Bierchen und Fischbrötchen das Treiben beobachten kann. Genau das machen auch wir; so gestärkt radeln wir zurück nach Timmendorf. Dort hat man sich das Seepferdchen als Maskottchen erkoren, was bei mir natürlich Entzücken auslöst.

„zwei Möpse“ 😘

zwei Möpse 😘

Überall gibt es sie: auf Plakaten, als Statuen, auf Schildern. Hier gefällt es mir! Wir schlendern durch die Fussgängerzone mit teuren Geschäften und sehen viele dicke Autos namhafter deutscher Marken. Das Wetter bleibt grau, aber trocken, während es zuhause wie aus Kannen den ganzen Tag gießt, da haben wir aber Glück! Am Samstagabend spitzt sich die Lage auf dem Stellplatz zu: jedes mögliche Fleckchen wird mit einem Womo belegt, auch neben uns quetscht sich noch ein kleineres, hat aber vorher gefragt! Es gibt noch einen Stellplatz in Scharbeutz, der aber 3mal so teuer ist. Der bietet zwar Sanitäranlagen, der Untergrund ist aber auch matschig und nicht sauberer als hier. Hier ist es mit den Sanitäranlagen, die schon im Sommer fertig sein sollten, immer noch nichts. Wenn diese im kommenden Jahr verfügbar sind, wird der Platz bestimmt noch beliebter werden. Am Samstagabend bereitet uns Angelo Flammkuchen in der Elektropfanne zu, was unsere Vorfreude auf Spanien ‚aufflammen‘ lässt. Dort wollen wir uns wieder leckere Speisen darin zubereiten. Fast alle Womos hier beheimaten auch einen vierbeinigen Passagier und wir haben unsere Freude an den vielen pelzigen Gesellen aller möglichen Rassen und Mischungen. Viele benehmen sich super, andere weniger, wie die Menschen auch. Neben uns steht ein Concord aus Luxemburg mit einem dicken Dackel, der wirklich alles hat. Er entspannt draußen in einem tollen Körbchen mit Dach, das ihn vor der Sonne schützt. Was es alles gibt……Obwohl das Wetter am Sonntag sehr schön ist, brechen wir auf Richtung Heimat, denn es heißt Endspurt und einiges ist in den letzten 2 Wochen vor dem Aufbruch nach Spanien noch zu erledigen. Die Autobahn ist unglaublich voll, obwohl Sonntag ist, doch wir kommen durch ohne lange Staus, nur mit gelegentlich zähflüssigem Verkehr.

Womowaschplatz

Womowaschplatz

Am Montag waschen wir das Womo im Waschpark und machen es wieder chic, dann geht’s in seine Halle wo es bis zu unserer Abfahrt gen Süden ausharren wird. Es gibt noch einiges zu tun!!__🚍__