PB schwimmt

Und dann passiert’s: die Ostsee straft uns Lügen! Wir erleben 10 fantastisch warme sonnige Tage, blauer Himmel, wenig Wind. Das hat es noch nie gegeben. Am Mittwoch treffen auch Annette und Christoph ein, um ihre SY Unsinn für die Saison bereit zu machen. Angelo poliert den Rumpf der Pretty, erst backbord, dann an den nächsten Tage steuerbord. Ich räume die mitgebrachten Sachen ein, putze, sauge und wische. Nachmittags lassen wir es uns gut gehen, gehen essen, bummeln, chillen in der Sonne. In diesem Jahr ist alles etwas schwieriger, da in Burgtiefe aufgrund der Umbauarbeiten im Hafen nicht gekrant werden kann, müssen diese Yachten auch in Burgstaaken ins Wasser. Dadurch und durch die frühen Feiertage ist alles etwas durcheinander, auch die Mitarbeiter. Man muss sie mehrfach ansprechen, damit das Schiff freigezogen, der Mast aus dem Lager geholt wird. Etwas beschwerlicher als sonst! Am Freitag fahren wir mit dem Womo zum C’platz Wulfener Hals um dort bis Montag zu stehen. Der Platz ist groß und sehr deutsch, gleich beim umständlichen Einchecken, das viel Papier erzeugt, erhalten wir eine Mappe, in der auf mehreren Seiten steht, was verboten ist. Uns stören einige Dinge, aber wir bekommen einen großen Stellplatz, die Sanitäranlagen sind gut und es gibt einen reich sortierten Supermarkt. Wir grillen uns leckere Steaks und es ist so warm, dass wir tatsächlich die Markise ausrollen, um etwas Schatten zu finden. Der Radweg um den Burger Binnensee nach Burgstaaken ist sehr speziell, man muss aufpassen, dass man sich nicht auf die Zunge beißt, so rumpelig und mit dicken Spurrillen versehen. So geht’s jeden Morgen zum Schiff, am Sonntag klarieren wir als letztes den Mast.

Mast klariert

Mast klariert

Nun nur noch ein paar Kleinigkeiten und die Pretty kann schon einen Tag eher als geplant ins Wasser gesetzt werden. Am Montag verlassen wir den Wulfener Hals wieder, ich nicht ohne einen zünftigen Taubenschiss ins Gesicht und auf mein Shirt abzubekommen, soll bekanntlich Glück bringen. Einen Schlenker über H’hafen gemacht und die Segel beim Segelmacher abgeholt, zum Schiff gebracht und zurück geht’s nach Burg auf den Stellplatz. Das Kranen am Dienstagmorgen klappt auch nicht wie sonst, mit einer Stunde Verspätung schwimmt die PB dann endlich. Wir können in einer Ecke in Burgstaaken fest machen und beginnen gleich mit dem Aufrüsten: Leinen vom Mast zum Cockpit einziehen, Kabel vom Mast verbinden und da wenig Wind ist, ziehen wir flott das Großsegel in den Mast ein. Dann den Großbaum installieren, den Baumniederholer, den Spibaum und wir entdecken, dass wir vergessen haben, die Antenne auf dem Mast umzudrehen. Nun zeigt sie nach unten, wie blöd. Es ist richtig warm heute und wir können uns nicht erinnern, so geschwitzt zu haben beim Aufrüsten. Schließlich ist die Kraft weg und wir schlürfen erstmal ein großes Alster im Goldenen Anker. Am Mittwochmorgen legen wir früh ab und fahren unter Motor bei sehr geringem Wind aus NO, also von achtern, nach Heiligenhafen. Es ist eine herrliche Fahrt, warm in der Sonne, wir sitzen achtern, essen Brötchen und trinken Kaffee.

Fehmarmsundbrücke

Fehmarnsundbrücke

Bald kommt Fehmarnsund in Sicht und wir kommen gut unter der Brücke hindurch, da die Antenne so schön nach unten zeigt! Nein, Späßle, das passt auch mit Antenne. Die Fahrt erscheint uns heute kurz, das war auch schon mal anders. Wir legen in der für uns reservierten Box an, vertäuen das Schiff und machen uns gleich auf den Weg nach Burg um unser Womo auch auf den Stellplatz hierher zu holen. Da morgen Himmelfahrt ist, könnte dieser voll werden, also zügig. Die Busfahrt nach Fehmarn wird uns sicher in bleibender Erinnerung bleiben, ein Erlebnis! Der Busfahrer ist der deutschen Sprache nicht so richtig mächtig, kennt die Fahrpläne und die Preise nicht, blättert und sucht in den Broschüren und berät jeden Fahrgast sehr intensiv. Dabei arbeitet er eine Verspätung von 25 Minuten heraus, die er versucht durch zügiges Fahren wieder rauszuholen. So fährt er schon mal an einer Haltestelle, an der jemand aussteigen möchte, durch. Das flotte Tempo erzeugt bei einem mitfahrenden Husky große Übelkeit und das Tier übergibt sich auf den Boden. Wir sind froh, als wir am Stadtpark aussteigen und in unserem Womo sitzen. Nun machen wir uns auf den Weg zurück und der Stellplatz in H’hafen ist erstaunlich leer. Wir bekommen den Platz, auf dem wir hier immer einparken und sind zufrieden. Alles geschafft wie geplant, der gemütliche Teil des Tages kann kommen.

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