Sandhamn

Da am Dienstag und Mittwoch in Sandhamn eine große Regatta stattfindet, erscheint uns der Donnerstagmorgen geeignet, um dort anzukommen. Das Wetter ist herrlich, keine einzige Wolke am Himmel und wir tragen kurze Sachen. Unterwegs kommen uns viele der Rennziegen entgegen, die Sandhamn verlassen. Leider auch etliche Fähren, die riesige Wellen machen. Wir kommen gleichzeitig mit einem Hubschrauber an und fragen uns, wo der landen will.

Hubschrauber
Das erübrigt sich, er landet auf einem, wie wir finden, winzigen Steg, dabei erzeugt er einen feinen Wassernebel, der uns angenehm abkühlt. Eine Mitarbeitern des Segelklubs weist uns einen Platz direkt vor dem Seglarhotell zu, besser gehts nicht. Nach dem Anlegemanöver und dem Kampf mit der Mooringleine sind wir schweissgebadet und müssen erst mal im Schatten abkühlen. Das erste Mal seit wir in Schweden sind, haben wir das Gefühl von maritimen Flair, das die Schäre und den Hafen umgibt.

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Das soll sich während unseres Aufenthalts jedoch rasch ändern, wir werden erleben, was Hochsaison hier bedeutet und wie es ist, wenn Schweden feiern. Zum Nachmittag hin wird es richtig warm, wir sitzen gemütlich unter dem Bimini und beobachten das Hafenkino: es treffen immer mehr sehr! große Motoryachten ein. Bald ist der letzte Platz belegt und es wird reichlich Alkohol konsumiert und immer lustiger auf den Booten. Auch die schwedischen Motorbootfahrer erfüllen das Klischee vollends: Bierdose in der Hand und freier Oberkörper. Es gibt laute Musik, verschiedene, versteht sich, von den einzelnen Booten, die sich zum Potpourri mischt. In Schweden singt man sehr gerne, nicht zu überhören! Aber kein Problem und es ist interessant und nach 3 ruhigen Tagen vor Anker, haben wir nichts gegen das Treiben. Um 21 Uhr zucken wir zusammen, ein Schuss hallt durch den Hafen, Flagge einholen! Wir sind schließlich in einem königlichen Sällskapet, einem Yachtklub. Ausser uns folgen nicht viele dem Appell. Trotz der Musik schlafen wir gut und werden um 8 Uhr wieder mit Kanonenschuss ermahnt, aufzustehen. Wir frühstücken mit frischen Brötchen unter dem Bimini und werden von einem Marinamitarbeiter gestört, der uns mitteilt, dass wir hier fort müssen. Angelo ist sehr ärgerlich, denn uns war zugesichert worden, dass wir bis Samstag bleiben können. Nach einem Disput mit dem Hamnkapitän müssen wir etwas nach Steuerbord verholen und können da bleiben. Wir sind sauer, denn das Hafengeld ist gepfeffert und wir hätten etwas mehr Service erwartet. Am Freitag ist es nicht so warm wie am Donnerstag und wir wandeln über die Insel durch den kühlen Nadelwald zum Strand. Wunderschön ist es dort, einer der wenigen Plätze in den Schären mit Strand.

Strand Sandhamn
Auf dem Rückweg schlemmen wir Fish&Chips mit Curryremoulade, lecker! Ein Festtag! Heute wird es im Hafen noch voller, denn es gibt Livemusik und eine große Bar vor dem Hotel, direkt vor unserem Bug. Bei uns gibt es noch Milchreis (hier überall erhältlich und lecker) mit Blaubeerkräm, erfrischend bei der Wärme. Unseren vorherigen Platz nehmen riesige Motoryachten ein, die wohl irgendwelche Beziehungen haben. Viele Schiffe kommen und warten ewig auf einen Platz, einige können nicht unterkommen, es ist ein bisschen wie auf Vlieland im Hochsommer. Wir denken, es reicht uns wieder mit dem Trubel, Sandhamn ist schon eine sehr beliebte Touristenhochburg, aber wenn nicht gerade in der Hochsaison, ein schöner Platz. Wir wussten das und beschweren uns nicht, uns hat es gefallen. Nun ist es genug und wir planen morgen früh eine ruhige Bucht aufzusuchen. Frisches Brot und Salat sind nun wieder an Bord.
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