Schärenidyll

Zwei Tage tauchen wir ab in die traumhafte Schärenwelt. Am Montag verlassen wir den gastlichen Hafen von Västervik und fahren zur Bucht von Sparö. Dass es fast windstill ist, stört uns wenig, denn die Strecke beträgt nur 11 Seemeilen und die Landschaft ist wunderbar anzuschauen. Die Sonne scheint, es ist nicht kalt und am Himmel sind nur wenige Wolken. Faszinierend sind die Felseninseln, mal sind die Steine ganz rund, dann eckig, quaderförmig, rosa, grau, dann mal wieder von ockerfarbiger Flechte überzogen. Einige winzige Inseln bestehen nur aus rauem Fels und mitten drauf stehen zwei, drei dünne Birken. In schnuckeligen Buchten stehen hübsche rote Holzhäuschen mit Steg am Wasser, manchmal auch Gruppen von Ferienhäuschen oder auch richtige Villen.

Sparö_vor Anker
Es ist nicht langweilig, so viel gibt es zu sehen. Die von uns ausgewählte Bucht ist leer, nur etwas davor liegt ein schwedisches Boot. Wir lassen den Anker fallen und fahren ihn ein. Die Ufer der Bucht von Sparö sind felsig und etwas oberhalb schön bewaldet. Nachdem wir uns versichert haben, dass der Anker hält, rudert uns Angelo mit dem Schlauchboot ans Ufer und wir krabbeln auf die Felsen. Der Ausblick ist herrlich, so haben wir uns das vorgestellt! Wir befühlen die Moose und Flechten, das weissliche Moos kennen wir von den Allerheiligenherzen, die man als Grabschmuck kaufen kann, oder für die Modelleisenbahnanlage zur Deko benutzt. Wir sind immer wieder erstaunt, dass auf den Felsen Bäume wachsen können. Wieder an Bord zieht sich der Himmel zu und es beginnt tatsächlich kräftig zu schütten! Wir wollten doch so schön grillen und in der Sonne sitzen! Der Regen macht es noch dazu richtig kalt, Enttäuschung drückt auf die Stimmung. Doch, wir hätten es nicht geglaubt, es wird rasch wieder hell, Angelo wischt das Cockpit trocken und der Himmel ist wieder wolkenlos blau, unsere Welt wieder in Ordnung. Ratz fatz den Salat geputzt, den Grill aufgebaut, Fleisch und Würstchen aus der Kühlung geholt und einem gepflegten Barbecue steht nichts mehr im Wege. Sehr schnell wird es richtig kühl, wir entzünden unsere Power Öllampe, um den Salon zu wärmen. In der Bucht liegen mittlerweile 3 weitere Yachten, unsere Vorstellung, ganz allein zu sein, erfüllt sich nicht. Die Nacht wird knackig kalt mit 4-5 Grad und kurz, um 3:30Uhr wird es schon wieder hell. Wir frühstücken im Cockpit, dort ist es in der Sonne viel wärmer als im Salon, der durch das kalte Wasser gut gekühlt wird. Nach dem lästigen Abwasch geht es weiter zur Bucht von Kårö,13 Seemeilen entfernt und rundherum geschützt durch Wald. Wieder ist es windstill und schön warm.

Karö
Wir genießen das Schärenidyll, teilweise fast kitschig schön, Büllerbü Dörfchen, Schwäne mit Küken. Wir ankern mitten in der Bucht und wieder trudeln drei weitere Yachten ein: eine holländische, eine schweizerische und eine deutsche. So liegen wir gemütlich beisammen und es ist so still, dass man sich freut, mal ein Vögelchen zwitschern zu hören. Hier gibt es nichts ausser traumhafter Natur.

Karö_vor Anker
Wieder grillen wir lecker, trinken Weinchen und schlafen danach tief und fest in der kalten Nacht. Am nächsten Morgen ist es nicht mehr ganz so schön, dafür aber Wind und wir brechen zeitig auf nach Oxelösund.
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