Stellplatzjagd

Zum Ende der Woche ist das Wetter herrlich und wir sitzen in den Mittagsstunden vor dem Womo zum Sonne tanken. Morgens und abends ist es oft recht frisch, aber in der Mittagszeit ist es wunderbar warm, der Himmel tiefblau. Mit dem Auto fahren wir am Sonntag zum Zitronenmarkt nach Montesino.

Zitronenmarkt

Zitronenmarkt

Das Angebot ist überwältigend: Früchte, Gemüse, Schinken, Trockenfisch, Käse, Backwaren, Textilien aller Art, Schuhe, Taschen, Friseur; zum Essen, was man sich nur vorstellen kann, deutsche Bratwurst, holländische Patat, spanische Paella, Pollo (Hähnchen) und was nicht alles! Stunden kann man durch die Stände bummeln und entdeckt immer wieder etwas Neues. Am Abend gewittert es mächtig und Regenschauer donnern herab, bestimmt ein Segen für die Natur. Später erfahren wir, dass es in Valencia große Schäden gegeben hat.

Weg zum Strand durch den Nadelwald

Weg zum Strand durch den Nadelwald

Geht man nach dem Regen über den Holzweg zum Meer, kann man die nach Nadelbaum duftende Luft einatmen, herrlich! Eigentlich sollten wir am 25. November zu einem anderen Stellplatz umziehen, da der unsere an den Mieter vom letzten Jahr vermietet ist. Hier ist es so geregelt, dass man seinen Platz für den nächsten Winter reservieren kann. Bevor wir mit dem Abbau unseres Platzes beginnen, fragen wir in der Rezeption nach, ob es dabei bleibt und bekommen Aufschub bis zum 30.11., können wir also entspannt bleiben. Am Montagabend werden wir bei einem lieben Womo Pärchen ( Daggi umd Wolfgang) auf ein Weinchen eingeladen und bleiben länger als gedacht, weil es so gemütlich ist. Alle Nachbarn rings herum haben Haustiere, neben uns ein netter Puggle (Mops-Beagle), gegenüber ein alter Westi, ein super lieber Sheltie, das „Bübchen“ (unser heimlicher Liebling), alle werden täglich geherzt und gestreichelt. Besonders angetan hat es uns aber Kater Carlos von Christina und Herbert, links neben uns, aus Dortmund. Ein richtiger Kater, ignoriert uns total und ist immun gegen jeden unserer Annäherungsversuche. Irgendwann, als er den Zeitpunkt für angemessen hält, ist das Eis gebrochen und er kommt und lässt sich sogar krabbeln. Schade, nun sollen wir ja hier weg auf einen Platz gegenüber….Am Vortag des Umzugs beginnt das Kasperletheater, erst regnet es, ausgerechnet heute, wir möchten nicht im Regen einpacken. Alle Nachbarn jammern; der, der kommen soll, ist anscheinend nicht so beliebt. Wir fragen wieder an der Rezeption nach, ja, wir müssen räumen. Wenigstens ist der Wettergott auf unserer Seite, gegen Mittag hört der Regen auf. Wir beginnen mit dem Abbau, räumen Tisch und Stühle, Teppich, Deko, Lampe in die Heckgarage, sammeln Blätter auf, fegen, zu guter Letzt lassen wir die Luft aus unserem Blow up Zelt entweichen, wischen es trocken und legen es zusammen. Gegen 16 Uhr ist es geschafft, alles ist zusammengepackt. Genau in diesem Moment kommt ein Motorrollerfahrer und bringt uns einen Zettel der Rezeption: wir müssen morgen nicht umziehen und sollen dort erscheinen. Wir sind sprachlos, nun hat der angekündigte Mieter doch abgesagt und der Mann, der uns den Zettel gebracht hat, ist scharf auf unseren Platz. Nein, den wollen wir aber behalten! Die Holländerin, namens Eugenie, an der Rezeption hat ein Einsehen, wir können bleiben! Dadurch wird der uns zugedachte Platz frei, den dann der Rollermann bekommt! Was ein Circus! Dennoch freuen wir uns, auf der mittlerweile liebgewonnenen Parzelle bleiben zu können, auch die Nachbarn freuen sich, ein gutes Zeichen. Also, morgen geht’s wieder los, wir werden uns wieder einrichten, Zelt wieder aufblasen usw. Es wird nicht langweilig in La Marina.__🚍__