Oxelösund „die Stahlstadt“

Karö_vor Anker
Nach der ruhigen Nacht in der Ankerbucht geht es früh los nach Oxelösund. Die ‚Meterolügen‘ haben uns 4-5 Bft. aus W bis SW versprochen. Der Wind weht erst sehr verhalten und kommt ziemlich achterlich, aber wir machen immerhin 5 Knoten, müssen wir auch, denn wir haben 55 Seemeilen vor dem Bug. Die Sonne scheint, es ist nicht kalt und die Ostsee ist spiegelglatt, keine Wellen in dem geschützten Revier. Dann ziehen Wolken auf, wir hoffen auf Wind, meist bringen Wolken auch Wind. Heute nicht!! Nach ein paar Stunden sieht man schon wieder ein Stück blauen Himmel am Horizont und man kann es nicht glauben, schon ist es wieder schön. Drei weitere Yachten, die hinter uns gesegelt sind, sind mittlerweile schon wieder in andere Häfen abgeschwenkt, aber wir stellen doch fest, dass jetzt im Juni ein paar mehr Schiffe unterwegs sind. So langsam kommt die Saison in Schweden anscheinend in Schwung! Wir entscheiden uns, den Kurs zu ändern und etwas mehr unter Land zu segeln. Das hat den Vorteil, dass wir höher am Wind segeln können. Und dann erwischt es uns doch noch; so, als wenn jemand einen Schalter umgelegt, kommt der Wind, jetzt, ca. 10 Seemeilen vor dem Hafen, wo wir ihn nicht mehr brauchen können, wie immer! Der Skipper hatte noch geunkt, der Wind kommt, wenn wir anlegen wollen! Da ist er und die Pretty prescht los, über 9 Knoten!! Schnell bilden sich auch Wellen und es wird ungemütlich. Dafür sind wir nun flott am Ziel. Wir fahren in den Fiskehamn, wo wir eigentlich gern festmachen würden, kein Platz; also weiter zur Pro Marina. Ein freundlicher Schwede winkt uns zu einem freien Platz am ersten Schwimmsteg und nimmt unsere Leinen an. Das hilft, denn nun bläst es ordentlich. Wir „binden“ die Pretty sicher an und begeben uns an Land. Ein Hafenmeister ist nicht mehr anwesend, aber ein freundliches deutsches Seglerpaar aus Hamburg nennt uns die erforderlichen Codes für die Sanitäranlagen, schenkt uns einen Stadtplan und wir unterhalten uns lange über das Seglerleben, Schweden usw. und so fort. Sehr netter Empfang! Ansonsten ist der Yachthafen von Oxelösund sehr enttäuschend, es steht starker Schwell im Hafen, der Steg tanzt, man hat das Gefühl, es zieht einem den Boden unter den Füßen weg, wenn man darüber geht! Die Pretty ist schwer und liegt mit ihrem 2 Meter Kiel noch recht ruhig, kleinere Boote tanzen und schwingen im Wind. Direkt gegenüber werden Lastkähne beladen, das macht den ganzen Tag ordentlich Krach.

Bank aus Hardox
Oxelösund ist der Fertigungsstandort von SSAB wo auch z.B. Hardox hergestellt wird – erinnert Angelo ein wenig an seine aktive Zeit, also eine Stahlstadt, das sieht man überall, Bänke aus Stahl, Skulpturen aus Stahl, Stahl überall. Dazu kommen die Motorboote, in Schweden scheint es nicht üblich zu sein, im Hafen mal die Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, man donnert mit Vollgas hinein, die Tassen hüpfen vom Tisch und die Wellen klatschen unters Heck, und es gibt reichlich Motorboote!

Oxelösund_ProMarina
Schön ist die Felseninsel mitten im Hafen, dort sitzen und schwimmen Wasservögel wie Eiderenten, Kanadagänse und Schwäne mit flauschigen Küken. Das Wetter ist super, alle Windrichtungen dabei, aber warm und sonnig. Unser nächstes Ziel soll am Samstag Skansholmen sein.__/)__