Resume zum Jahresende 2014

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Track 2014

Unser erster arbeitsfreier Segelsommer hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir hatten es uns immer erträumt, ohne zeitliche Einschränkungen und Zwänge mehrere Monate lang segeln zu gehen. Es war noch viel schöner und entspannter als erwartet. Wir haben an Bord nichts vermisst und konnten die Zeit in vollen Zügen genießen. Von April bis Ende September waren wir auf der PB und wenn nun nicht der Winter vor der Türe stände, wären wir gerne noch geblieben! Die Ostsee war ein völlig neues Revier für uns, wir waren in Gegenden, die wir noch nie vorher gesehen hatten, doch auch dieses Meer hat seine Besonderheiten, die man erstmal kennenlernen muss. Es gibt keine Gezeiten, man kann zu jeder Zeit losmachen,dennoch gibt es Strömungen, woher, warum und wohin, oftmals konnten wir ihren Ursprung nicht so recht ausmachen. Die Wasserstände schwanken, je nach Windrichtung, oft erheblich, was man beim Festmachen nicht außer Acht lassen darf. Bei nordöstlichen Winden entsteht ein sehr unangenehmer Seegang, der mit dem auf der Nordsee nicht zu vergleichen ist. Manche Hafeneinfahrten, z.B. Kühlungsborn, sind dann nicht zu unterschätzen, ebenso wie ein auftretender Schwell im Hafen, wie wir ihn z.B. in Klintholm erlebt haben. Wir haben liebe Freunde wiedergetroffen und gemütliche Tage mit ihnen verbracht und neue Bekanntschaften mit interessanten Leuten gemacht. Auch auf der Ostsee gibt es sehr liebenswürdige Segler und welche, die man nicht unbedingt wiedersehen möchte. Das Revier ist unglaublich vielseitig, wir haben tolle historische Städte wie Wismar, Stralsund und Binz besucht, fantastische Strände und atemberaubende Landschaften gesehen. Wir mögen ein Kontrastprogramm sehr, heute mitten in einer Weltstadt wie z.B. Kopenhagen, morgen einsam und idyllisch in einer Bucht wie z.B. in der schönsten Bucht Dänemarks, in Dyvig, fast schon kitschig.
In der Ostsee kann man das alles erleben, oftmals sind die Schläge nicht so lang und die Entfernungen eher kurz. Häfen gibt es mehr als genug, einige schließen sich für uns aufgrund des Tiefgangs und der Größe unserer Pretty Belinda leider aus. Nicht so gefallen hat uns die Organisation der Häfen, oder vielmehr ein Fehlen dieser. Da sitzen nur Kassierer im Hafenmeister Büro und kleben auf ihrem Stuhl fest, was im Hafen wirklich abgeht, interessiert sie nicht. Rühmliche Ausnahmen haben wir in Karlshagen auf der Insel Usedom, in Stralsund und in Travemünde erlebt. Dort waren die Hafenmeister vor Ort, engagiert und überaus hilfsbereit. Der Sommer 2014 war ein Ausnahmesommer im Osten, 6 Wochen am Stück haben wir nur kurze Sachen getragen, gegrillt was das Zeug hält und oft gebadet, sogar bei angenehmen Wassertemperaturen! Einfach herrlich. Was uns gefehlt hat, sind die holländischen Fischbuden, wo man, relativ einfach zwar, nur Fisch essen kann. An der Ostsee muss man dazu ein Restaurant aufsuchen, wo es immer viele Beilagen, bevorzugt Bratkartoffeln, und wenig Fisch gibt. Gelernt haben wir im Osten das Bier trinken, was vorher nicht so unsers war. Gern mögen wir das Dunkle und ein erfrischendes Alster an heissen Tagen, die in diesem Sommer zahlreich waren. Das sieht man nun an unserer schrumpfenden Kleidung….Gut gefallen hat uns, dass unser Schiff den ganzen Sommer über kaum geschrubbt werden musste, so sauber ist es geblieben. Keine Mücken und Insekten, wie auf dem Ijsselmeer und folglich auch keine Spinnen!! Sehr angenehm. Vielleicht liegt es auch daran, dass man die Regentage der hinter uns liegenden Saison an 2 Händen abzählen kann. Schon nach kurzer Zeit war uns klar, dass wir auf jeden Fall noch einen Sommer lang bleiben, denn es gibt noch reichlich Neues zu erkunden im interessanten und vielseitigen Revier der schönen Ostsee und einige Bereiche, z. B. die Schlei und den Alssund, würden wir gerne 2015 wieder bereisen. Ideal wäre im kommenden Jahr wieder ein stabiles Skandinavien Hoch und günstige Winde im Osten, mal sehen, wie Neptun uns gesonnen ist.
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