auf dem Weg ins Winterlager

Als wir in Travemünde ablegen, haben wir Bedenken, ob wir den Weg nach Grömitz segeln können, es weht ein eher laues Lüftchen. Aber das ändert sich erstaunlicher Weise rasch. Wir segeln hoch am Wind, der Wind legt zu und wir auf der “ Backe “ . So rauschen wir in den Yachthafen von Grömitz hinein und bekommen wieder unser schönes Plätzchen am Kopf von Steg10 mit kostenlosem Hafenkino.

PB_Grömitz

Pretty Belinda am Steg10

Hätten wir lieber eine Box genommen, dann wäre uns die Charter-Bavaria nicht ans Schiff gefahren….Nachdem wir von einem schönen Rundgang entlang des Strandes zurück an Bord kommen, klopft der Skipper schuldbewusst und beichtet sein Missgeschick. Es ist glimpflich ausgegangen, an der Pretty ist kein Schaden auszumachen. So können wir die 2 Spätsommertage mit bestem Wetter in Grömitz so richtig genießen und flanieren auf der Promenade und am Strand. Abends gönnen wir uns eine köstliche Fischplatte bei Falkenthal Sea Food. Der Hunger treibt uns früh in das Lokal und das ist gut so: schon eine halbe Stunde später, ist kein Tisch mehr frei. Am Freitag Morgen legen wir ab und motoren mit Melancholie im Herzen Richtung Fehmarn, denn dort soll unsere wunderbare Ostsee-Reise am Dienstag zu Ende gehen. Auf Höhe der Tonne „schwarzer Grund“  setzen wir die Segel und machen eine flotte Reise bei Wind aus Nordost. Da wir nicht hoch genug am Wind segeln können, legen wir noch einen Schlag auf dem Steuerbord Bug ein und setzen dabei die Arbeitsfock, so bekommen wir beide Vorsegel trocken. Wir legen im Yachthafen von Burgtiefe in „unserer “ Box Nr. 30 am Steg1 an. Nun ist der Spaß erstmal vorbei, da die Segel nun schön trocken sind und die Sonne scheint, machen wir uns daran, sie runterzulassen und so gut wie möglich an Bord zusammenzuraffen. Mit der Karre geht der Transport zum Parkplatz, wo wir sie ordentlich zusammenlegen können.

Segel

Segel zusammenlegen

Ein anstrengendes Unterfangen, der Schweiss läuft. Danach ist es erstmal genug, das Großsegel folgt am Samstag Morgen. Zu tun gibt es noch genug, der Großbaum muss abgenommen werden und ist schwer, der Rodkick muss weg, der Spinnakerbaum, die Leinen, die elektrischen Kabel am Mast, es nimmt kein Ende. Irgendwann ist das Gröbste an Deck erledigt, wir verschnaufen bei einem eiskalten Alster im Cockpit und entlasten den gepeinigten Rücken auf dem Weg nach Burgstaaken. Dort ist es so windstill und geschützt, einfach herrlich! Wieder gibt es, na, was wohl? , Dorschfilet, na klar! Lecker mit Bratkartoffeln und dunklem Flens. So gestärkt schlendern wir zurück nach Burgtiefe. Am Sonntag wollen wir die Arbeiten im Schiffsbauch –Wassertanks- und Leitungen, Kühlschränke, Toiletten usw. — in Angriff nehmen. Wir haben weiterhin Glück, das Wetter bleibt nett, wir beginnen zu zweifeln, ob wir wirklich ins Winterlager gehen wollen, bei dem schönen Sonnenschein???; aber das dicke Ende kommt am Montag, 6-7 Beaufort aus Nordost und Regen, da schickt man keinen Hund vor die Tür, nur den Skipper, denn der muss das Leihauto beladen. Das holen wir am Mittag in Burg ab; genau passend, als wir an der Bushaltestelle stehen, beginnt das Schietwetter. Bei Avis angekommen, läuft uns das Wasser schon aus den Schuhen. Der gemietete Citroen Jumpy ist geräumig, muss er auch sein, denn die Berge an Gepäck sind gewaltig, als ob wir auswandern wollten. Wo war das bloß alles an Bord???? Nächstes Jahr nehmen wir viel weniger mit, na, klar! Angelo hat ein gutes Timing drauf, immer wenn er mit der vollen Karre den halben Weg geschafft hat, legt der Regen so richtig los! Dann schafft er es noch in den Jumpy und muss dort ausharren. Auf diese Weise dauert das Einpacken der nassen Gepäckstücke schön lange, aber auch das hat ein Ende. Das Wasser steigt im Hafen aufgrund des Windes, der mittlerweile auf Nord gedreht hat, kräftig. Die kleineren Stege sind versunken und die Badeplattform der Pretty ist auf gleicher Höhe wie der Steg, sehr praktisch. Der Dienstag Morgen beginnt für uns früh um 6 Uhr und die Welt ist wie verwandelt……windstill, lieblich, herrlich und mit Morgenrot. Wir fahren rüber nach Burgstaaken unter den Kran und machen rasch den Motor winterfest. Schon erscheinen 4 Mitarbeiter der Firma Weilandt und professionell ist der Mast der Pretty rasch abgebaut und liegt auf dem Mastenwagen.

mast

Mastlegen

Nach 45 Minuten ist auch unser Schiff an Land und steht vor der Halle zum Abspritzen.

Kranen_PB

Pretty Belinda am Kran

Wir treffen den Eigner der SY “ Unsinn “ und plaudern über den vergangenen herrlichen Sommer. Dann machen wir uns an das Aufklaren unseres Mastes, holen das Auto aus Burgtiefe und verstauen die letzten Sachen. Das Hafenzelt angeknüpft und schon geht es auf den Weg, diesmal auf der Strasse. Die ist Gott sei Dank frei und mit einem Zwischenstopp zum Essen kommen wir auf bequeme Weise Zuhause an. Nun nochmal ausladen, das One Way Auto am nächsten Morgen abgeben und der Winterschlaf kann beginnen.
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