Costa Blanca im März

Am Sonntag verabschieden wir uns von Regina&Horst in Guardamar, essen Fish&Chips in Quesada, sitzen am Abend bei Anja&Uli in ihrem Phönix und begießen den Verkauf ihres Wohnhauses in der Heimat. Die letzten Dinge werden erledigt, am Dienstag schaffen wir, was wir den ganzen Winter über nicht gemacht haben: wir essen Currywurst Pommes bei Costa. Da auch noch einen Haken dran! Mittwoch morgen nach dem Frühstück fahren wir, begleitet von den Nachbarn, nach 4 Monaten von unserer Parzelle und verlassen LM, in Vorfreude auf eine schöne Tour. Links und rechts der Autobahn blüht es, in bunten Farben, die Sonne scheint, wir bestaunen den Frühling. Die Reise ist kurz, 80 km bis zum C’platz Imperium in Villajoyosa. Leider gibt es dort keinen Platz für uns. Wir geben nicht auf und ziehen weiter zum C’platz El Torres, nur unweit entfernt. Die junge Frau dort ist sehr freundlich, geht selbst nochmal kontrollieren, ob es nicht doch ein Plätzchen für uns gibt…. nein, keine Chance! Telefonisch fragen wir in Calpe nach einem Stellplatz, ausgebucht. Wir beschließen nach Benidorm zu fahren, dort waren wir noch nicht. Unsere Nachbarn aus LM haben dort auf dem C’platz Raco für den nächsten Winter gebucht, dort wollen wir es versuchen. Rasch sind wir dort und bekommen einen Plan mit freien Plätzen von der netten jungen Dame an der Rezeption. Nur ein Platz kommt für uns in Frage, groß genug und keine Bäume. Die Anfahrt wird schwierig, aber wir versuchen es.

CP Raco, Benidorm

CP Raco, Benidorm

Der C’platz ist fast ausschließlich von englischen Dauercampern mit Wohnwagen, Buden, Schuppen, Pavillons und Blumenkübeln belegt, nicht ganz so schlimm wie La Manga am Mar Menor, aber fast. Ich renne neben Morchen her und tue mein Bestes um bloß keine Kante, Stein oder einen Ast zu übersehen. Der letzte Abzweig hat es in sich, eng, eine flache Mauer, nach einigem Rangieren sind wir durch. Beim Einparken stört ein PKW, der aber auf seinem ausgewiesenen Platz steht. Der C’platz ist halt nicht für große Womos gebaut worden. Aber es klappt und Morchen steht! Die Parzelle selbst ist groß, hat aber leider keine Entsorgung.

unser Platz für 4 Tage

unser Platz für 4 Tage

Um ein paar Tage hier zu stehen kein Problem, unsere Tanks haben genug Kapazität. Leider befindet sich direkt hinter uns eine Straße. Hat uns aber in den vier Tagen unseres Aufenthalts nicht wirklich gestört. Das Wetter ist so schön, neben uns steht ein etwas chaotisches holländisches Paar mit zwei reizenden Collies und einer Katze, die sich gleich wünschen, dass wir länger bleiben. Die Hunde kommen oft auf „Visite“ und wir kraulen und „knuffeln“ was das Zeug hält.

Hundebesuch

Hundebesuch

Der Holländer, der sehr nuschelt, sagt, wir müssen sehr liebe Menschen sein, dass die Hunde uns so mögen. Die vier Tage in Benidorm genießen wir sehr, Rad fahren auf der Hauptverkehrsstraße, geht gut auf dem Fahrradstreifen in der Mitte.

Fahrradtour durch Benidorm

Fahrradtour durch Benidorm

Bummeln auf der langen Promenade am Strand, shoppen in einem tollen Laden, leckerer Mojito mit Blick auf das blaue Meer.

Monitor

Mojito am Strand

Nur Essen gehen gestaltet sich kompliziert, wenn man nicht gerade in eine englische Sportsbar gehen möchte. Benidorm ist fest in englischer Hand, aber das ist allgemein bekannt. Macht nichts, bei dem tollen Wetter grillen wir halt ‚daheim’. Unsere ehemaligen Nachbarn aus LM sind mittlerweile auch hier eingetroffen, sind aber nie anzutreffen wenn wir vorbeikommen. Während unserer Zeit auf Raco spähen wir einen Weg aus, auf dem wir am besten wieder rausfahren können. Am Sonntag ist es soweit, wir quälen uns vom Camping. Es geht gut bis auf die letzte Kurve, dort muss Angelo ordentlich rangieren und ich bräuchte ein paar Augen mehr. Dann sind wir durch, checken aus und machen uns auf den Weg nach Orpesa. 240 km, ein letztes Mal durch die Apfelsinenplantagen von Valencia, jetzt mit Früchten und Blüten, ein schöner Anblick. Unser Ziel ist der C’platz Torre La Sal Maria, den unsere Bekannten Doris&Klaus oft anlaufen und den wir nun auch einmal testen wollen. Telefonisch sind wir angekündigt, Maria spricht gut deutsch. Es gibt eine große Baustelle auf der Zufahrtsstraße und etliche Campings in unmittelbarer Nähe. Der Weg ist gut beschildert und so stehen wir in der Mittagszeit vor der Rezeption. Maria weist uns einen großen Platz zu, der uns aber nicht passt, hohe Bäume, kein Satellitenempfang. Wir bekommen einen besseren Platz direkt am Strand, die Mitarbeiter des Platzes weisen uns ein, gegen die Fahrtrichtung, was zu Kopfschütteln einiger Bewohner führt. Das ist ja ein Empfang! Dabei folgen wir nur den Anweisungen. Hier gibt es viele große Reisemobile, alle mit deutschem Kennzeichen. Genauso ist es nebenan auf dem Platz Torre La Sal II, ganz Deutschland vertreten.

Torre La Sal Maria

Torre La Sal Maria

Uns gegenüber steht ein neuer Flair, dessen Besitzer nur meckert, keine Entsorgung auf der Parzelle, Frischwasser muss er in der Gießkanne herantragen, am nächsten Morgen fahren sie weg. Es gefällt uns auf Torre La Sal, ein paar Schritte, man gelangt durch ein Törchen auf den Holzsteg am Strand. Der Platz ist ordentlich, ein Supermarkt direkt vor der der Einfahrt, ebenso ein Restaurant.

Orpesa

Orpesa

Mit dem Rad erkunden wir die Umgebung und gelangen im Feriengebiet Marina d’Or zu einem hübschen Park mit tollen Mosaikbänken,

Suse und die Pandas

Suse und die Pandas

blühenden Pflanzen, Enten, Schwänen, Pfauen und bunten Kois in einem Wasserlauf. Hier könnte man den bunten Fischen stundenlang zusehen.

Fischtreiben

Fischtreiben

Leider ist das Wetter am Montag sehr bedeckt und dadurch auch gleich kühl. Am Dienstag ist es wieder schön und wir wandeln am Meer entlang zu dem namensgebenden Torre. Die Nähe des Meeres macht natürlich den Reiz diese Ortes aus, das ist schon klasse. Am Dienstag Abend suchen wir das gegenüber liegende Restaurant auf und gönnen uns, umgeben von einigen Campern, ein deftiges Schnitzel. Am Mittwochmorgen führt uns die Reise weiter nach L’Ametlla de Mar, vorbei an vielen bekannten Orten wie Torreblanca, Benicarló, Vinarós. Es sind nur ca. 120 km zu fahren, nicht weit nach dem Motto: wir haben ein Reisemobil, kein Rasemobil. In L’Ametlla führt der Weg erst zum neuen schönen Mercadona Supermarkt, wo wir ausgiebig für die nächsten Tage einkaufen. Der C’platz liegt oben an der Steilküste über dem Ort, sehr schön, ruhig, viel Natur. Zuerst entleeren wir die Tanks, dann suchen wir uns einen der großzügigen Stellplätze aus.

LˋAmetlla

LˋAmetlla del Mar

Sofort machen wir einen Spaziergang zum blauen Meer, so idyllisch ist es hier, man hat das Gefühl, dass man so richtig durchatmen kann.

Steilküste

Steilküste

Abends wird gegrillt und das ist der Nachteil an L’Ametlla! Die vielen armen Katzen brechen uns jedesmal das Herz. Wohlwissend, dass es das Problem nicht löst, verfüttern wir die Reste vom Steak und das letzte Katzenfutter, das nächste Mal bringe ich eine 3kg Tüte mit. Zwei schöne Tage bleiben wir, die wenigen Nachbarn sind nett, neben uns steht ein Mann aus Neuss mit einem alten Bearded Collie, dessen Tage gezählt sind. Er sieht noch hellwach aus, ist aber voller Krebs. Armer Hund! Als wir am Freitagmorgen aufbrechen, fahren wir nochmals zum Mercadona und erkennen, was mittlerweile los ist, wovon wir oben in unserem Naturparadies nichts mitbekommen haben. Im Supermarkt sind einige Regale leer gekauft, keine 8Liter Wasserbehälter mehr, wenig Fleisch, Leute mit Mundschutz und Handschuhen beim Hamstern, ganz anders als am Mittwoch. Wir werden nachdenklich und da das Wetter in Spanien auch schlechter werden soll, kühl und viel Wind, entschließen wir uns, bis nach Narbonne in Frankreich durchzufahren. Heute werden wir also Spanien verlassen, 400 km weit wird unsere Fahrstrecke sein.

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