La Marina im Februar

Der Februar wird ein wunderbarer Monat mit viel Sonnenschein; mit Tagen, die bei uns in Nordeuropa als Sommertage gelten. Es ist trocken, windarm, einfach nur toll. Und deshalb ist er auch so schnell vorüber. Wir gehen oft zum Essen, versuchen noch mal die Quesada fish&chips, weil uns der letzte Besuch im Chippy nicht gefallen hat, es hat so abgebaut, so uselig. In Quesada ist es sehr voll, aber wir beide sind geschätzt die einzigen Deutschen.

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Quesada fish & chips

Stört uns nicht, das Essen ist lecker. Mit Claudia, Rainer, Biggi, Ulli und ihren Kindern und dem Enkelchen, die zu Besuch sind, verputzen wir nochmal eine Lammplatte in der Bodega Carmelos.

 bei Camelos Lammplatte

bei Camelos Lammplatte

Oft qualmt der Grill und wir lassen uns Thüringer Bratwurst von Feinkost Aldi und Iberico Schwein schmecken. Es ist ein herrliches Leben, wenn das Wetter so schön ist. Den einzigen etwas regnerischen Tag verbringen wir mit Bummeln im Einkaufszentrum La Zenia mit vielen Nachbarn aus LM, die denselben Gedanken hatten. An einem sonnigen Freitag bevorraten wir uns in der Ölmühle El Tendre mit leckerem Olivenöl, dann besuchen wir den Park Huerta del Cura in Elche, der zwar Eintritt kostet, aber wirklich lohnenswert ist.

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Huerta del Cura in Elche

Tolle Kakteen, Pfauen, Enten, Blüten, riesige alte Palmen, so schön dort zu wandeln. Aber das Highlight des Februars ist ein Ausflug ins Jalón Tal, die Küstenstraße wunderschön zu fahren, der Blick auf das blaue Meer, Altea Hills mit den weißen Häusern am Berg. Für die Mandelblüte sind wir fast ein bisschen zu spät, aber ein paar blühende Bäume sehen wir noch. Unser Ziel ist Xaló, ein kleines Dorf. Wir quälen unser kleines Auto gewundene Pfade hinauf, in der Hoffnung, dass uns niemand begegnet. So erreichen wir den Eselschutzhof „Les Murtes“, hoch oben in den Bergen. Ich kann die Hände nicht von den Grautieren lassen und muss sie einfach streicheln.

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Les Murtes; Eselfarm

Lieb sind sie und einfach nur toll. Nach dem ganzen Liebkosen habe ich eine dicke Dreckschicht auf den Händen, ist mir egal. Es gibt ca. 60 Esel, 7 verschiedene Rassen und mein Kilo Möhren reicht überhaupt nicht.

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die mitgebrachten Möhren reichen nicht für alle

Hätte ich bloß auf dem Markt einen Sack voll gekauft. Ich kann mich nur schwer zum Aufbruch überwinden, könnte noch lange dort bleiben. Das deutsche Paar, das den Hof betreibt, lebt schon seit 30 Jahren hier oben und hat sich ein idyllisches Refugium erschaffen. Der Blick von der gemütlichen Terrasse ist traumhaft, man schaut mit offenem Mund herunter in die Berglandschaft und beginnt zu träumen.

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toller Ausblick

Viel gibt es zu erzählen, der Hausherr klärt uns auf über Esel, dem Auswandern nach Spanien und hat so viele Lebenserfahrungen weiterzugeben. Nachdenklich und aufgewühlt fahren wir den Berg herunter und stoppen nochmal zwischen den blühenden Mandelbäumen. Dann halten wir in Calpe am C’platz Sol del Austral, direkt vor einem Schild „fully booked“. Aha, auch ausgebucht. Wir wandeln auf der Promenade, sehr schön ist das Meeresrauschen, die Restaurants, Geschäfte, überall geschäftiges Treiben. An der Terrasse eines Restaurants machen wir halt, essen Calamares und Paella als Hauptgericht, trinken kühles Cerveza und danach Café con leche.

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im Hintergrund der Penyal d´Ifac

Dann treten wir die Rückfahrt an, lassen die Gedanken kreisen und sind uns einig: das war ein herrlicher Tag, an den wir uns gern erinnern werden. Am Rosenmontag machen wir einen Ausflug nach Murcia, das wollten wir schon lange machen. Die Kathedrale ist mächtig und wirklich schön anzusehen.

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Rio Segura in Murcia

Am Fluss Segura bestaunen wir eine schöne alte Brücke, am Rathaus gibt es wunderbare Blumenrabatten mit Alpenveilchen in den herrlichsten Farben.

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sehr schöne Bepflanzung

Auf dem Platz vor der Kathedrale trinken wir einen Kaffee und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Zum Ende des Monats geht es los, Vorbereitungen für die Heimreise stehen an. Da die Nächte so schön trocken sind, können wir das Vorzelt gut einpacken. Unter Husten und Prusten fegen und bürsten wir den Staub-und Blütenstaub ab, unfassbar was da drauf sitzt. Das ist die andere Seite, wenn es so lang nicht regnet.

Ganz in Ruhe packen wir jeden Tag ein bisschen ein, was sich in fast 4 Monaten schon wieder angesammelt hat. Am Freitag freuen wir uns über den Besuch von unseren Segelfreunden Rika&Wolfgang, die über Córdoba in Alicante eingetroffen sind. Wir plaudern im Schatten auf unserer Parzelle und schmieden Pläne für die kommende Segelsaison. Danach geht’s zum Essen zum Chinesen in Guardamar, wo wir lange sitzen und schmausen. Am Samstag steigt Angelo dem ‚Morchen’ auf’s Dach, um die dicke Saharasand Schicht, die uns der Wind beschert hat, abzuspülen.

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vor der Rückfahrt, viel Arbeit

Ein spanisches Paar trifft ein, das unsere Parzelle nach uns mieten möchte. Gemeinsam gehen wir zur Rezeption, um alles abzuklären. Dabei erfahren wir vieles, was wir garnicht wussten. So dürfen Spanier, die in der Nähe leben, im Winter hier keinen Platz mieten. Man möchte den C’platz belebt haben während der Woche. Das kann man wohl nachvollziehen. Wir melden uns für den 4. März ab und können den grünen Bodenbelag für die Spanier liegen lassen, das erspart uns einige Arbeit. Am Montag, dem 2.März, müssen wir das letzte Auto der Wintersaison am Flughafen abliefern und fahren mit dem Bus in die Stadt Alicante, wo wir uns nochmal mit Rika&Wolfgang treffen. Es ist sehr windig an diesem Tag. Am Strand sitzen wir in der Sonne und lassen uns einen Aperitif schmecken, wobei wir ein kostenloses Gesichtspeeling mit fliegendem Sand erhalten. Hinterher haben wir den Sand überall: in den Taschen, auf dem Kopf, im Nacken. Wir schlendern in die Stadt, wo es etwas weniger bläst und lassen uns dann ein reichhaltiges Menu del Díaz draußen in einer Gasse munden. Wir Frauen könnten gleich bis zum Abendessen sitzen bleiben, so viele Menschen gibt es anzusehen. Aber wir raffen uns auf, schlecken an einer Eisbar ein köstliches Eis, trinken ein Käffchen im Apartment der beiden hoch über der Stadt mit dem atemberaubenden Blick auf das blaue Meer.

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gemütlicher Nachmittag mit Rika & Wolfang in Alicante

Und schon müssen wir uns sputen, um den Bus zurück zum C’platz zu erwischen. Der Weg zum Busbahnhof ist garnicht so kurz, wir brauchen gute 20 Minuten, entlang am Hafen auf der Promenade. Rika&Wolfgang begleiten uns und bekommen leider auf dem Heimweg auch noch einen Regenschauer ab. Wir kommen noch trocken in LM an, aber der heftige Wind hat alles durcheinander geweht und mit einer dicken Staubschicht überzogen. Das Putzen der letzten Tage hatte nicht viel Sinn……der Tag der Abreise rückt näher und Wehmut macht sich breit.

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