Skansholmen-Södertälje

Himmerfjärden3

Unter Motor fahren wir von Skansholmen durch die schöne Schärenlandschaft nach Södertälje. Der Wind bläst leider direkt auf die Nase der Pretty Belinda und das mit 4-5 Bft; deshalb lassen wir unser “ ansteckbares Pilothouse “ angeschlagen, darin ist es gemütlich und schön warm von der Sonne, die den ganzen Tag unermüdlich scheint. Der Weg ist nur kurz und es gibt genug anzusehen und zu bestaunen, der Skärgården ist wirklich traumhaft. Kurz vor Södertalje müssen wir eine Brücke passieren, die mit 26 Metern Höhe angegeben wird, also hoch genug für unseren Mast. Aber irgendwie haben wir beide ein ungutes Gefühl, wahrscheinlich weil der Kanal so schmal ist. Wir verlangsamen die Fahrt, einige Spaziergänger bleiben auch sofort stehen und beobachten, wie wir unter der Brücke durchfahren. Natürlich ist reichlich Höhe vorhanden, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht!! Im Gästhamn gibt es nur zwei freie Plätze, die für uns passen, zwei morsch anmutende Kopfstege. Im dritten Anlauf schaffen wir es, uns dem ausgeguckten so weit zu nähern, dass ich überspringen kann. Leider gibt es nur zwei Bügel zum Festmachen, jeweils ganz am Ende der wackeligen schmalen Ausleger. Nach kräftigem Durchatmen kann ich mich aufraffen, auf steifen Beinen vorwärts zu gehen und die Vorleine um ein Schild, das auf dem Hauptsteg steht, zu schlingen. Angelo kann eine Achterleine mit dem Handy Duck (Karabinerhakensystem befestigt am Ende eines Bootshaken) festmachen und erstmal sind wir dran! Es bläst kräftig in Böen, wie immer, wenn wir anlegen! Nun fragen wir uns, wie wir die Vorleine an dem wackeligen Ausleger durch den Bügel kriegen? Weder der Skipper, noch ich, wollen dort hingehen. Dann fällt mir eine weitere technische Einrichtung ein, die wir vor einem Jahr in Holland gekauft haben, der „Dock&Moore“ ein Durchfädelsystem mit Teleskopstange und damit geht es, die Leine ist dran – gut das wir jeden brauchbaren technischen Schnickschnack gekauft haben.
Marina_Södertälje
Wir hoffen, dass uns bei diesem Manöver, das gefühlt eine halbe Stunde gedauert hat, niemand beobachtet hat…..kurz darauf kommt eine First 47 aus der Schleuse und nimmt den letzten freien Kopfsteg ins Visier. Obwohl drei Mann und ein Dackel an Bord sind, stellen sie sich viel ungeschickter an als wir, das tröstet! Die Stadt ist schon recht groß und hat nicht viel zu bieten, viele Mietskasernen, schon recht in die Jahre gekommen, aber wir können gut einkaufen gehen.

Kirche Södertälje
Der Hafen liegt sehr nah am Centrum und ist recht gut aufgestellt und sauber. Auffällig sind die vielen Menschen mit dunkler Hautfarbe, deren Abstammung wir nicht so recht zuordnen können. Abends wird es noch unglaublich schön, ganz windstill, alle Wolken weg und wir haben ein ganz eigenartiges Gefühl als wir um 23:30 Uhr in die Koje steigen und es fast taghell draußen ist. Am nächsten Morgen wollen wir um 10:30 Uhr in den Mälarensee einschleusen.

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