Sommertage

Der Törn von Oskarshamn nach Kalmar wird herrlich, das Wetter ist warm und sonnig, der Wind weht aus West bis SW anfangs mit 4-5 Bft., später dreht er in Böen bis 6 auf. Wir segeln 60 Grad zum Wind und machen ordentlich Fahrt. Vor uns segelt eine kleine X-Yacht mit Vollzeug, die bei dem böigen Wind kräftig anluvt. Wenn der Wind nachlässt, fährt uns das leichte Schiff davon, zieht der Wind an, holen wir gewaltig auf. Bald dreht der Wind mehr südlich, wir müssen höher ran und luven, wenn eine Bö einfällt, auch an. Deshalb wechseln wir die Genoa gegen die Arbeitsfock und später kommt noch ein Reff ins Groß. Nun segeln wir schön aufrecht und sausen mit 7,5 kt. im Mittel davon. Kurz vor Borgholm haben wir die kleinere Yacht eingeholt und gehen vorbei. Da sie zuviel Segelfläche haben, können sie das Großsegel nicht dicht holen, was der am Wind Kurs erfordert. Daran hätten wir keinen Spaß. Am Ende des Törns segeln wir durch die Ölandbrücke bis direkt vor den Hafen von Kalmar, wo wir einen guten Platz längsseits des Köpcenters „Baronen“ finden.

Slott&Suse1

Kalmarslott

Unsere Segelfreunde Rika&Wolfgang von der SY Oibo erwarten uns dort schon, sie sind etwas früher aus Borgholm angekommen. Abends sehen wir gemeinsam an Bord der PB wie unsere Fussballer von den Franzmännern nach Hause geschickt werden. Der Freitag vergeht viel zu schnell mit Sightseeing, Enten und Möwen Füttern im Schlosspark, Shopping und Stadtbummel.

Oibo

SY Oibo

Am Samstag segeln wir erst ein Stückchen in Sichtweite zur Oibo mit Vollzeug Richtung Kristianopel, dann lässt der Wind immer mehr nach und Angelo setzt den Gennaker, der sofort mächtig zieht.

PB-Gennaker1

PB unter Gennaker

Eine Stunde währt das Vergnügen, dann schläft der Wind ganz ein und wir müssen den Diesel starten. Die Oibo hat mittlerweile auch den Leichtwinder angeschlagen und segelt noch. Der Weg nach Kristianopel ist kurz und bald laufen wir in den noch leeren Hafen ein. Der 15 Meter Steg, den wir telefonisch reserviert haben, ist von einer schwedischen Rassy belegt. Erst ärgern wir uns, aber als wir uns zögerlich der Einfahrt nähern, kommt ein sehr freundlicher junger Mann und weist uns einen Platz längsseits im inneren Hafen an, wo wir gut und geschützt liegen. Auch gut! Dann ruft auch noch der „alte“ Hafenmeister an und fragt, ob alles o.k. mit uns ist. Kaum sind wir fest, legt die Rassy ab!! Wir bleiben nun da, wo wir sind. Samstag Abend wird der Hafen bis auf den letzten Zentimeter belegt sein, der junge Mann rennt jedesmal, wenn sich ein Boot nähert zur Einfahrt und weist einen Platz zu, gleichzeitig bedient er im Hamnkrog ( Gastwirtschaft ). Wir haben echt Mitgefühl mit ihm, er ist schweißgebadet. Die Oibo läuft auch bald ein und bekommt noch einen guten Platz. Am Sonntag trifft die SY “ So Quick“ mit Ute &Lutz ein, die wir im letzten Sommer in Boltenhagen getroffen haben. Auf unser Wiedersehn stoßen wir an Bord mit Sekt an und haben uns viel zu erzählen. Am Montag machen die beiden sich früh auf, um den Stockholmer Archipelago zu erkunden. Gesellige Stunden, mal an Bord der Oibo, mal bei uns, folgen, am Sonntag wird der Hafen nicht so voll und wir essen im Hamnkrog Fish&Chips. Das Wetter ist toll, nur der Wind lässt ein Weiterkommen nicht zu, da er die ganze Zeit aus dem SW weht. Montag wird es so voll wie wir es von Vlieland kennen. Der Hafenmeister sieht am Ende des Tages aus, als würde er gleich zusammenbrechen, so fertig ist er vom Rennen und Brüllen. Würde er nicht ein strenges Regiment führen, ging es wahrscheinlich im Hafen drunter und drüber, und nur die Hälfte der Boote würde hineinpassen.

Hafenmeister1

„der Hafenmeister“

Sein süßer Kamerad, ein Parson Russell Terrier, liegt derweil im Hafenkontor im süßen Traum. Später bekommen wir noch eine schwedische Rassy längsseits mit 5 Mann Besatzung, die ständig auf der Wanderschaft über unser Schiff sind. Im Café Sött&Sält gibt es Livemusik, es wird gesungen, getanzt , eine Karawane von Sehleuten zieht am Steg entlang. Die Atmosphäre ist sommerlich leicht. Es ist sehr schön in Kristianopel, die Landschaft, die blühenden Rosengärten, wir genießen die Tage an Land. Am letzten Abend essen wir sehr leckere Hamburger im Restaurang Pålsgården am Campingplatz und wandeln noch einmal über die Garnisonsmauer durch den lauen Sommerabend. Am nächsten Tag soll Westwind sein und wir wollen weiterziehn.
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