Törn nach Oskarshamn

Törn_Oskarshamn
Da der Wind und der Schwell direkt in den Hafen einwehen bzw. einlaufen kann, liegen wir recht unruhig am Steg und bleiben nur 2 Tage in Borgholm. Am Montag soll es ab Mittag nur mit 4-5 Bft. wehen, also geht es weiter Richtung Norden, nach Oskarshamn. Der Ort hat zwei Yachthäfen, die Marina Ernemar und die Stadtmarina Brädholmen, wir entschliessen uns in den Stadthafen zu gehen, da die Marina Ernemar weit von der Stadt entfernt ist, recht offen ist und nur wenige Gastliegeplätze für große Yachten hat. In der Stadtmarina hingegen liegt man geschützt, längs an der Kaimauer bzw. an Schwimmstegen und hat die Stadt direkt vor der Tür. Das Ablegen in Borgholm fordert eine gute Vorbereitung, da uns der Wind mit 5 Bft. an den Steg drückt. Mit einer Spring, Motor achteraus und mit dem zusätzlichen Schub des Bugstrahlruders überwinden wir die Windbarriere, im Hafen noch die Leinen und Fender klargemacht und los geht es mit halben Wind Richtung Oskarshamn. Wir machen im Durchschnitt 7,1 Kn, mal 6,5 kn, mal 9 kn in den Böen, es steht so gut wie keine Welle aufgrund es geschützten Reviers und wie schon in den letzten Tagen sind wir alleine auf dem Wasser. Nach 3 Std und 45 Minuten legen wir in der geschützten Stadtmarina Brädholmen längsseits an der Kaimauer an.

Brädholmen Marina
Vor uns liegt eine Yacht von den Cook-Inseln, Neuseeland, und hinter uns eine Yacht aus Norwegen. Während wir die Pretty aufklaren, bemerken wir einen Radfahrer, der in Richtung Steg gefahren kommt, beim Anhalten am Hafenkontor fällt ihm sein Kaffeebecher hin, mit einem langen Gesicht hebt er den leeren Becher auf und verschwindet im Hafenkontor. Der Mann ist von oben bis unten mit weisser Farbe bekleckert und ist dabei die Toilettenanlage zu renovieren, wir nennen ihn den „painter man“. Als Susanne das Liegegeld bezahlt, stellt sich heraus, dass er auch der Hafenkapitän ist, er spricht kein englisch, kein deutsch, nur schwedisch und hat seinen ersten Arbeitstag. Gott sei Dank kommt ein englisch sprechender Schwede dazu und und irgendwie schaffen sie es, dass wir unsere Liegegebühr loswerden, umgerechnet ca. 11 €/Tag inkl. Strom und Internetzugang, recht billig für Schweden. Wie immer in einem neuen Hafen erkunden wir als erstes die nähere Umgebung. Am Abend nehme ich noch einmal die Spülpumpe der Toilette auseinander, da sie ein komisches Geräusch macht und kein Wasser ansaugt. Nach Kontrolle aller Dichtungen und Ventilklappen kann ich kein defektes Teil erkennen, also wieder zusammen bauen, den Ansaugschlauch noch auf Durchgängigkeit kontrollieren und die Pumpe wieder einbauen. Wasser Ansaugen macht sie wieder, aber das komische Geräusch ist noch da. In Västervik ist ein Båttillbehör, der Jabsco-Pumpen führt, vielleicht können wir dort einen Dichtungssatz für die Pumpe kaufen.
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