Alltag im Sonnenparadies

Da wir uns nun entschlossen haben, länger hier zu bleiben, bestellt Angelo das aufblasbare Vorzelt, mit dem er schon länger geliebäugelt hat und lässt es hierher schicken. Einige Womos und Wohnwagen haben schon solch ein Zelt und wir können es uns in Natura ansehen, es gefällt. Nach drei Tagen ist es schon eingetroffen und wir versuchen uns gleich mit dem Aufbau. Viele helfende Hände und auch reichlich Zuschauer sind gleich zur Stelle. Nur das Einziehen der Keder in die Markise ist fummelig, als das geschafft ist, ist der Rest ein Kinderspiel.

img_5824

aufblasbares Vorzelt von Kampa

Die mitgelieferte Pumpe ein paar Mal betätigen und schon richtet es sich wie von Geisterhand auf. Abends begießen wir den Erfolg mit einem Sektchen. In den nächsten Tagen spannt Angelo das Zelt nun noch ab, was anstrengend ist. Der Boden ist hart wie Beton und etliche Nägel werden krumm geklopft. Die Nachbarn haben großen Spaß und schlagen uns vor, Besuchszeiten anzuschlagen und Eintritt zu kassieren, denn jeden Tag kommen neue Wohnmobilisten, um uns über das Zelt zu interviewen. Ein Rätsel? Es gibt so viele davon hier, aber unseres scheint besonders gut auszusehen. Geduldig beantworten wir alle Fragen, haben schließlich auch noch keine Erfahrung damit. Am Samstag machen wir einen Bustrip nach Alicante, bummeln etwas durch die wuselige Stadt und die tollen Geschäfte. Sehr elegante, chice Spanierinnen kann man bestaunen, gestylt und stolz, nicht nur jung, auch durchaus älteren Jahrgangs.

Yachthafen Alicante

Yachthafen Alicante

Am Hafen gibt es eine schöne Promenade, Palmen, Strelizten, fantastische alte Bäume, dazu das blaue Meer, die Marina mit tanzenden Booten. Da geht uns das Herz auf! Am Busbahnhof steigen wir in den Stadtbus, der uns zum Flughafen bringt, um dort unseren Leihwagen in Empfang zu nehmen. Nun sind wir mobil und gehen gleich auf Shoppingtour, kaufen Wasser und Wein, alles was schwer ist. Am Sonntag wollen wir den Markt in Guardemar ansehen, ein Reinfall! Es ist ein Trödelmarkt, heiß, staubig und nur Krempel, nichts für uns. Enttäuscht fahren wir zur Urbanizacion (neue Siedlung oberhalb von La Marina), auch ein Reinfall, dort ist der Markt bereits geschlossen, ebenso das Fish & Chips Restaurant. Später erfahren wir, dass es noch einen sehr schönen Markt gibt, wir hätten zwei Kreise weiterfahren müssen. Da es zu Anfang der Woche etwas bedeckt und windig ist, fahren wir nach Orihuela in das Einkaufscenter La Zenia, riesig und interessant.

Einkaufszentrum La Zenia

Einkaufszentrum La Zenia

Dort könnte man einen ganzen Tag verbringen. Die Rückfahrt führt am aufgepeitschten schäumenden Mittelmeer entlang, durch den Wind wehen dicke Staubwolken über die Plätze. Unser Zelt steht, tut sich nichts. Abends sind wir bei den Nachbarn auf ein Weinchen eingeladen, es wird ein gemütlicher Abend. Da sie einen schwarz-weißen Kuka (Kater mit Fellzeichnung einer Kuh) haben, genießen wir den Besuch besonders. Am Mittwoch fahren wir nach Elche zum Campingladen, um noch ein paar Dinge zu kaufen und werden von Reklametafeln immer weiter gelost, zu einem großen französischen Supermarkt, dann weiter zu einem Baumarkt.

img_1562

auf dem Weg nach Elche

Der Rückweg wird toll, in Elche werden Palmen gezüchtet, Wälder aus Palmen, hohe, kurze, glatte, mit Ananas ähnlichem Stamm, Dattelpalmen, noch nie haben wir solche Palmenhaine gesehen. Und Granatapfel Plantagen, rot leuchten die reifen Früchte. An den nächsten Tagen scheint die Sonne vom wolkenlosen blauen Himmel, aber erst muss Angelo noch eine kleine Reparatur an unserem Womo durchführen. Der Abwasserschlauch an unserer Toilette ist undicht. Nach einer Odyssee um einen neuen Schlauch zu besorgen, ist alles wieder dicht und wir können noch den Sundowner am Strand ansehen. Donnerstag und Freitag nutzen wir das schöne Wetter für einen Strandspaziergang, Fish & Chips essen und relaxen in der Sonne.

__🚍__