Im Frankenland

Es bleibt das Jahr der Defekte! Als wir unser Womo in seiner Halle aus den Sommerferien aufwecken wollen, erleben wir eine böse Überraschung: Batterien allesamt leer! Und das, obwohl wir das Womo genau nach Vorschrift schlafen gelegt hatten. Es bleibt uns keine Alternative als das Ladekabel an den Strom anzuschließen und heim zu fahren. Am nächsten Tag sind die Batterien fast voll, das Womo springt an und wir fahren zum Tanken und machen eine kleine Spritztour. Dabei stellen wir den Motor auch ein paar Mal ab. Am nächsten Morgen ohne Stromanschluss ist die Starterbatterie tot; haben wir bei unserer Tour Glück gehabt, dass er wieder angesprungen ist! Nun müssen wir den Service von Iveco in Anspruch nehmen, ein Mechaniker kommt zur Halle und gibt uns Starthilfe. In der Werkstatt bekommen wir eine neue Starterbatterie auf Garantie eingebaut. Eine Rückrufaktion von Iveco, das Handbremsseil ist nicht ok, wird durchgeführt und wir lassen gleich einen Ölwechsel machen. Alles wieder oki und am Freitag holen wir das Womo auf den Stellplatz in unserer Stadt. Wir packen ein Paar Sachen ein, die wir für den geplanten Trip zum Morelo Werk brauchen und richten uns ein. Dann der nächste Schreck: die Heizung zeigt einen Fehler und läuft nicht an. Jetzt reicht es uns aber bald. Wir sind zerknirscht, ohne Heizung können wir nicht los. Es ist Freitag Nachmittag, in den Werkstätten hat man gerade auf so ein Problem gewartet, alle wollen ins Wochenende. Dann erhalten wir von unserem Händler die Telefonnummer des Herstellers unserer Heizung und wir haben Glück. Der Mechaniker am anderen Ende der Leitung kennt sich aus: stromlos machen, etwas warten, wieder einschalten. Beim ersten Versuch klappt es nicht, unsere Hoffnung schwindet, noch einmal! Es funktioniert, die Heizung startet! Nun genießen wir den Abend, gehen lecker Pizza essen, trinken ein Weinchen, schlafen tief und fest. Am Samstagmorgen, nach einem guten Frühstück, fahren wir los Richtung Süden. Nach kurzer Zeit hat der Chauffeur sich wieder an den großen ‚Kasten‘ gewöhnt und wir rollen gemütlich dahin. Das Wetter ist trocken, die Landschaft schön mit den Wäldern, Tälern, Dörfchen, Städten und Flüssen. Am frühen Nachmittag fahren wir durch Bamberg, werden von Fussgängern bestaunt und betrachtet und kommen gut auf dem Stellplatz am Heinrichsdamm an. Der ist gut besucht, aber noch ist ein Platz für uns frei. Hier steht man gut, kann zu Fuß zur Stadt laufen, nur die Hauptstrasse ist leider sehr laut.

Bamberg

Bamberg

Gleich machen wir uns fertig für’s Sightseeing in der schönen alten Stadt, die viel zu bieten hat. Das Wetter ist ideal, nicht zu warm, nicht zu kalt. In Bamberg kriegt man kein Bein an die Erde, Touristen, Gruppen, Straßenfest, laute Livemusik, Zwiebelkuchen, Federweisser, die Gaststätten, die Terrassen bersten vor Menschen, nirgends ein freier Tisch. Bald sind wir müde und das Geschiebe leid, kehren in unser ‚Schneckenhaus‘ zurück, bereiten uns ein leckeres Mahl zu und legen die Beine hoch. Morgen ist Sonntag, hier im Frankenland sind die Geschäfte geschlossen, dann versuchen wir es erneut. Es ist viel angenehmer, das Wetter wieder spätsommerlich warm, wir durchstreifen die historischen Gassen mit den schönen Häusern, den Michaelsberg,

klein Venedig, Bamberg

klein Venedig, Bamberg

klein Venedig, über die Brücken, durch die herrlichen Tore, wandeln an der Regnitz entlang. Bamberg ist wirklich eine Reise wert, so viel Schönes gibt es zu sehen. Später spazieren wir durch den Stadtpark unter den alten Bäumen, am Fluss mit den vielen Enten und genießen den Tag. Am Montagmorgen marschieren wir nochmals los, kaufen frische Brötchen, frühstücken gemütlich ‚an Bord‘ und starten dann durch zum Morelo Werk nach Schlüsselfeld. Da noch genug Zeit ist, machen wir einen Abstecher zur Konkurrenz, auch in Schlüsselfeld angesiedelt, und schauen uns deren Ausstellung an. Die Womos sind auch nicht zu verachten, wir entdecken viele gute Ideen und Lösungen. Nun, wir haben uns für den Morelo entschieden und sind auch glücklich mit unserer Wahl. Am Werk finden wir einen Platz, melden uns an und sprechen mit dem Mechaniker die Liste der durchzuführenden Arbeiten durch.

Schlüsselfeld

Schlüsselfeld

Ein Käffchen, ein Spaziergang mit Blick auf den Steigerwald, ein bisschen in der Ausstellung stromern und schon treffen wir auf viele Morelofahrer, die hier auch den Service oder eine Reklamation machen lassen oder ihr brandneues Fahrzeug übernehmen wollen. Es wird geplaudert, Erfahrungen ausgetauscht, gezeigt, gelobt oder kritisiert, unter Gleichgesinnten fühlt man sich wohl. Auch einer der neuen Empire Liner ist angekommen, der imponiert schon, so riesig, sehr chic. Der Empire scheint ein Erfolg zu sein, denn es stehen einige auf dem Platz, die fertig gemacht werden. Ratz, fatz, ist es spät geworden, wir müssen uns sputen, das Essen auf den Tisch zu bekommen, abzuspülen und alles vorbereiten, denn am nächsten Morgen um 7 Uhr haben wir in der Werkstatt zu stehen. Den Vormittag verbringen wir mit vielen anderen Wohnmobilisten in der Lounge bei Brezeln, Kaffee (nachdem die Kaffeemaschine repariert ist) und reden und reden. Wir hören und erfahren viel Neues von alten ‚Hasen‘, lernen viele interessante Leute kennen. Am Mittag marschieren wir zum Metzger in den kleinen Ort, der auch einen Imbiss betreibt und essen deftig und lecker. Sehr ländlich ist es hier, viele Leute arbeiten in ihren Gemüsegärten, Kürbisse und Sonnenblumen leuchten überall. Der Rückweg geht nur bergan und wir kommen mächtig ins Schwitzen, denn die Sonne scheint und es ist windstill. Unser Womo ist sogar schon fertig und lacht uns schon von weitem auf dem Platz zu. Das ist prima, so ist es früh genug, um nach Kitzingen auf den Womostellplatz zu wechseln.

Stellplatz direkt am Main

Stellplatz direkt am Main

Das Wetter ist schön, wir bekommen einen Platz direkt am Main mit wunderbarem Blick. Der Weg in die idyllische Stadt ist kurz, wir bummeln und lassen es uns gut gehen bei einem Glas aus dem Bocksbeutel. Am Mittwochmorgen schlendern wir noch einmal über die Mainbrücke, kaufen frische Brötchen und frühstücken in aller Ruhe. Dann fahren wir zurück nach Westfalen, aber mögen uns nicht von unserem Womo trennen. So verbringen wir noch einen Abend an der Möhnetalsperre bei herrlichen Spätsommerwetter. Das Einparken auf der 2. Terrasse ist zwar abenteuerlich, wird aber vom Fahrer mit Bravour gemeistert. Als Belohnung genießen wir einen freien Blick auf den See. Am Donnerstagmorgen gibt es kein Zurück, wir müssen heim, Arzttermine warten.

__🚍__