In Långedrag

Am Freitagmorgen starten wir Richtung Göteborg. Zwei windarme Tage liegen vor uns, das ist uns wohl bewußt. Es ist nicht so weit bis in den Yachthafen von Långedrag, weiter wollen wir nicht in die Stadt hineinfahren. Einige Meilen können wir segeln, einen Teil des Weges brummt der Diesel. Hier gibt es schon viele Schäreninseln, zwar noch relativ flach, aber dennoch muss man konzentriert aufpassen. Der Schiffsverkehr ist rege, viele Sportboote starten schon früh ins Wochenende bei dem herrlichen Wetter. Es ist so warm und sonnig, dass man den Fahrtwind als sehr wohltuend empfindet. In dem Gewusel von Felsen und Booten finden wir eine Stelle, wo wir die Segel einholen und die Pretty für das Hafenmanöver vorbereiten können. Dann geht’s in den Hafen, wo wir eine passende Box zwischen zwei Bavarias ausmachen, die grün, also frei, markiert ist. Wir legen an und sind zufrieden mit unserer Wahl. Am letzten Steg hat man eine schöne Sicht und eine frische Brise vom Meer.

GKSS Marina Långedrag

GKSS Marina Långedrag

Hier in Långedrag ist Badevergnügen angesagt, es gibt einen Badepontoon, der gut bevölkert ist. Die Restaurants sind voll, überall gibt man sich dem Wochenendspaß hin. Wir machen uns frisch und dann auf, um den Hafenkontor aufzusuchen. Denkste, niemand anwesend. Also mit dickem Hals zurück an Bord und Siesta halten. Später, zweiter Versuch, hätten wir uns schenken können. Da der Hafen einem Segelclub gehört, sitzt dort eine Studentin, die eh nichts weiß. Sie meint, die Box könne wohl frei sein, aber genau weiß man es nicht. Wir sollen am Automaten bezahlen und morgen früh wieder nachfragen. Wir fragen uns, welchen Sinn die Rot-und grün Kennzeichnung dann macht? Uns egal, wir bezahlen das teure Hafengeld und machen uns auf zum Bootszubehörgeschäft um das Buch, das wir für unsere Törnplanung benötigen, zu erstehen. Leider gibt es im Hafen kein Internet, deshalb fällt die Vorbereitung aus und wir marschieren in die falsche Richtung und das bei der Wärme. Als wir unseren Irrtum bemerken, sind wir schon recht weit gerannt. Wir ärgern uns über unsere Blödheit und beschließen, die Tram zu testen, die gerade in die andere Richtung entlang fährt. Gesagt, getan, und da sind uns die Schweden weit voraus. In der Tram kann man an einem Automaten mit Kreditkarte Tickets lösen, echt praktisch. Zwei Haltestellen weiter haben wir den großen Laden gefunden und bekommen, was uns noch fehlt. Direkt daneben gibt es einen Hemköp Supermarkt und rasch ist das leibliche Wohl auch sichergestellt. Mit vollen Taschen warten wir auf die Tram und studieren die Tickets, die wir nicht so richtig deuten können. Eine junge Frau, die auch wartet, erklärt uns, dass wir sie 90 Minuten lang nutzen können. Also können wir mit ihnen wieder zurückfahren, super! Stolz auf uns, weil wir die Shoppingtour so toll gemeistert haben, kommen wir wieder im Hafen an und gehen zum gemütlichen Teil des heißen Tages über: Stärkung für den Samstag in Göteborg mit Kartöffelchen und Fischstäbchen aus reinem Dorschfilet, dazu ein Weinchen. Wir freuen uns auf die Sightseeing Tour in der Stadt!__/)__