Sandhamn och Lökholmen

Im Regen fahren wir los Richtung Sandhamn, aber es ist in den letzten zwei Wochen wärmer geworden. Mit Temperaturen von 18 Grad morgens im Schiff und rund 20 Grad mit Sonnenschein am Tage können wir gut leben. Der Wind kommt heute mal wieder direkt von vorn und wir müssen motoren; konnten wir zu Beginn unseres Törns fast alle Strecken segeln, haben wir nun in den Schären wieder ordentlich an Motorstunden zugelegt. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Schweden so viele Motorboote besitzen. Segeln in den Schären ist halt beschwerlich. Der Himmel reisst immer mehr auf und bald fahren wir im Sonnenschein durch die Felsen. Sandhamn liegt schon sehr weit aussen, im Osten am Rande des Archipelago. Die Schären sind hier flacher und wenig bewohnt. Die Insel Sandön mit dem Hafen Sandhamn ist sehr populär und meist gut besucht; wir hoffen, am Sonntagnachmittag einen der raren Plätze zu ergattern. Der Hafen gehört einem sehr alten Segelklub Schwedens, der königlichen schwedischen Segelgesellschaft, KSSS, die ihn hier 1897 gebaut hat. Man bekommt einen Platz zugewiesen und beim Anlegen helfen junge Klubmitglieder.

Vor dem Clubhaus

Vor dem Klubhaus

Wir bekommen eine Mooringleine direkt vor Kopf des Clubhauses und des Seglarhotels von einer großen Hanseyacht übergeben, die ablegt. Am Sonntagnachmittag unternehmen wir nicht mehr viel, sitzen in der Sonne, alle Wolken sind wie von Zauberhand verschwunden. Hier gibt es so viel zu sehen, dass die Zeit nur so zerrinnt……Boote, die an- und ablegen, interessante Menschen, dick, dünn, farbig, asiatisch, chic, weniger geschickt gekleidet. Ein cooler Mops ist auf einer Motoryacht daheim, er kläfft nicht, sehr ungewöhnlich für diese Rasse; ein Bully, der super drauf ist, fährt mit Herrchen auf einem Standup Board. Ein sehr zierlicher Shiba Inu ist so hübsch, dass er alle Blicke auf sich zieht. Hubschrauber landen auf einem Steg und heben wieder ab. Am nächsten Morgen kaufen wir frische Brötchen in der alten netten Bäckerei und stehen in der Schlange vor der Tür. Dann geht’s auf Sightseeingtour in dem malerischen Dorf, leider zeitgleich mit einem Pulk von Tagesgästen, die von der Fähre ausgespuckt wird. Wir setzen uns etwas ab von ihnen und schlendern durch die alten kleinen Holzhäuschen mit den blühenden Gärten. Strassen gibt es hier nicht, nur Wege und winzige Gassen. Auf einem hohen glatten Felsen hat man eine tolle Aussicht über das Fahrwasser und kann dabei allen europäischen Sprachen lauschen, die die Touristen sprechen. Wir kommen gerade an der Anlegestelle der Personenfähre vom KSSS an, als diese anlegt. Sie fährt zum Hafen Lökholmen, den diese auf der gegenüberliegenden Schäre betreibt. Dort möchte ich so gern mal hin, mit der PB haben wir uns nicht getraut, wir fürchten, dass es zu flach für uns ist. Der Skipper will erst nicht so recht, dann gehen wir an Bord und werden hinüber geschippert. Es lohnt sich! Schon der Blick zurück auf Sandhamn ist toll und der Hafen Lökholmen idyllisch, geschützt und sehr schön.

Lökholmen

Lökholmen

Überall gibt es Sitzplätze auf den Stegen, Holztreppen führen durch den Wald, alles ist super eingerichtet, hier würden wir immer anlegen, hätten wir ein kleineres Schiff. Wir laufen herum und vielleicht würden wir es beim nächsten Mal sogar versuchen, die Anlegestellen mit Mooringleinen sind mit Breite und Tiefe gekennzeichnet, einige könnten passen. Ein Restaurant liegt gemütlich eingebettet zwischen den Felsen und bietet schattige Sitzplätze unter alten Bäumen. Ein Pärchen besteigt ein „Wassermoped“, sie im Sommerkleid!! und ein Chihuahua ist mit von der Partie.

Aussichtsplatform auf Lökholmen

Aussichtsplatform auf Lökholmen

Von einem Aussichtspunkt hat man eine atemberaubende Aussicht, zwei Megayachten liegen in Sandhamn an den Aussenstegen, die hatten wir noch garnicht bemerkt. Schön, wenn man so reich ist….. Dieser Ausflug hat sich gelohnt, schön war es auf Lökholmen! Nun können wir genüßlich unsere ‚Fika‘ an Bord angehen mit Seglarbullar, die es nur hier gibt und das Hafenkino weiter verfolgen, das hier nie endet. Um 8 Uhr morgens und um 21 Uhr abends wird die Flaggenparade mit einem Pistolenschuss zelebriert, das bedeutet, die Hafenmitarbeiter holen alle Gastflaggen ein und alle Boote ihre Nationalflagge, die Ausländer machen das auch meist, die Schweden seltener. Es hat schon was, hier auf Sandhamn zu sein, uns gefällt es sehr, auch wenn das Hafengeld ein Loch in die Bordkasse frisst, kommen wir gern her. Am Dienstagmorgen geht unser Törn weiter, wir treten nun gaaanz langsam den Rückweg an und wollen in der gut geschützten Bucht Grönskärsfladen einen Tag vor Anker einlegen.

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