Utklippan

Kalmar nach Utklippan, wieder werden wir enttäuscht. 10 von 48 Seemeilen können wir segeln, kein Wind, obwohl 3-4Bft. gemeldet sind, wir sind bedient.

Ölandbrücke

Ölandbrücke

Wind gibt es nicht, dafür aber Seegang, wir schaukeln dahin, so hatten wir uns das nicht vorgestellt, 80 Seemeilen motort die letzten beiden Tage, 4 Seemeilen vor Utklippan kommt der Wind zurück, zu spät! Motorbootfahrer werden wir in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr. Auf Utklippan, der Felseninsel im Meer, war es gestern Abend unglaublich voll, nun sind alle weg, denn seit dem man dort Hafengeld bezahlen muss, bleiben alle nur eine Nacht. Im Schutz der Insel holen wir die Segel ein und bereiten den Anleger vor, indem wir Müllsäcke über die Fender ziehen. So wollen wir sie vor den schwarzen Markierungen der Autoreifen schützen, an denen wir anlegen wollen. Eine Rennziege kommt aus südlicher Richtung, ein Motorboot bedrängt uns von achtern. Wir machen unser Ding, gaaanz langsam fahren wir in die Einfahrt, an den vorher ausgesuchten Platz und legen mit dem Bug nach aussen an. Ein Schwede straft uns Lügen und hilft perfekt beim Anlegen, tack, tack! Die Rennziege aus Hamburg geht hinter uns ran, hätten sie etwas gewartet, hätten wir ihnen geholfen. Die Motoryacht legt sich mitten!! auf die gegenüberliegende Wand, fährt aber später wieder. Der Hafenmeister, der perfekt deutsch spricht, klagt uns später sein Leid, von egoistischen Skippern, die nicht aufrücken und nur an sich denken. Heute sieht das gut aus, alle Boote liegen schön aufgeschlossen ohne große Lücken am Kai. Gestern, erzählt der Hafenmeister, waren 45 Segelboote, 6 Motoryachten und ein 27 Meter langes dänisches Holzboot hier. Demnächst soll vieles verbessert werden, die Toiletten, Wifi soll es geben. Lieber nicht, dann wird es noch voller.

Utklippan

Utklippan

Wir wollen am Freitag hier bleiben und es soll Regen mit Wind geben. Dementsprechend vertäuen wir die PB gut und richten uns ein. Wir grillen an Bord, genießen die Idylle der Insel mit den unzähligen Wasservögeln und blühenden Steinen.

Mauerpfeffer

Mauerpfeffer

Wir amüsieren uns über den Anblick: die schwarze Rennziege vor der ‚dicken‘ Pretty Belinda, die Schiffe wie ihre Crew! Die Hamburger asketisch und sportlich, wir pummelig und gemütlich wie unser Schiff. Der Freitagmorgen wird regnerisch, der Wind ist nicht so kräftig wie angekündigt, endlich gibt es seit langem mal wieder ein ausgiebiges Frühstück. Am Samstag soll der Wind günstig sein und die Sonne wieder lachen, um 5 Uhr legen wir ab. Ach, es war wieder so herrlich auf der Felseninsel mitten in der Ostsee. Mit Startschwierigkeiten, kein Wind, legen wir los, Richtung Bornholm. Es soll mit 4-6 Bft. aus NO wehen, hoffentlich weiss der Wind das auch. Zwei Stunden später hellt sich unsere missmutige Stimmung auf, der Wind kommt, weht von achtern, mit Bullenstander, damit der Grossbaum nicht überkommt, segeln wir los. Der Motor geht aus, unsere Welt ist in Ordnung. Die Sonne scheint, es ist nicht kalt und wir können bis vor den Hafen von Hasle durchziehen, so hatten wir uns das vorgestellt.

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